Corona hat vieles verändert – auch unser Essverhalten

Die Corona-Pandemie und der Lockdown haben Auswirkungen auf so gut wie alle Lebensbereiche und unser Leben ziemlich durcheinander gewürfelt. Geschäfte und Restaurants bleiben geschlossen, mit Freunden Treffen und ins Kino gehen fallen aus und viele arbeiten mittlerweile auch von zu Hause aus im Homeoffice. Unser Essverhalten hat sich ebenfalls geändert. Es sind vor allem zwei Trends, die auffallen und so gar nicht zueinanderpassen wollen.

In dieser Quelle gibt es weitere Informationen zu den aktuellen Megatrends rund um unser Essverhalten inmitten der Coronakrise. Hier finden Sie unter anderem eine interessante Grafik, die auch über den gestiegenen Pasta-Konsum informiert.

Mehr Fastfood einerseits, gesünder andererseits

Die Corona-Pandemie hat viele Lebensbereiche stark verändert. Darunter fällt auch unser Essverhalten.

Die Corona-Pandemie hat viele Lebensbereiche stark verändert. Darunter fällt auch unser Essverhalten.

Wer zu Hause im Homeoffice arbeitet, hat in der Regel nicht die Zeit sich etwas selbst zu kochen. Schnell mal ins Restaurant in der nächsten Straße gehen, das geht zurzeit nicht und die Currywurst oder der Döner an der Ecke muss es auch nicht jeden Tag sein. Viel bequemer ist es daher sich eine App von einem Lieferdienst herunterzuladen und sich das Essen wie gewünscht nach Hause bringen zu lassen. Viele setzen dabei jedoch auf Fast Food, auch wenn sie wissen, dass das auf Dauer nicht gesund ist. Aber der Bissen vom Burger oder vom Pizzastück ist einfach zu lecker.

Nicht wenige haben sich auch den Gefrierschrank oder Kühlschrank mit Fertigessen vollgemacht. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung GfK ist allein der Umsatz bei Fertigsuppen in 2020 um 112 % gestiegen. Bei Nudeln und Nudelgerichten stieg der Umsatz um 73 % gegenüber dem Vorjahr, auch Barilla profitiert davon. Die Supermärkte haben blitzschnell reagiert und vielfach schon eine eigene Abteilung für vorproduzierte Gerichte eingerichtet. Die Hersteller von Convenience Food und die Verkaufsmärkte reiben sich anhand der Rekordumsätze die Hände.

Der Hang zum Fertigessen und zum Fast Food ist aber nur eine Seite des geänderten Essverhaltens. Mindestens genauso viele setzen auf Mahlzeiten aus frischen Produkten aus der Region. Vor allem bei Pasta ist dieser Trend zu erkennen. Auch die Zahl der Veganer wird immer größer. Corona hat diesen völlig entgegengesetzten Trend ebenfalls beschleunigt. Nicht wenige Menschen nehmen sich auch die Zeit und kochen oder backen nun selbst, obwohl sie vielleicht jahrelang immer nur in der Kantine oder im Restaurant gegessen haben.

Do it Yourself heißt das Stichwort. Einige Lieferdienste haben sich mittlerweile darauf spezialisiert, alle Zutaten für ein bestimmtes Gericht frisch in einer Box zum selber kochen nach Hause zu bringen. Die Menschen wollen so einerseits mit gesundem und frischem Essen ihr Immunsystem stärken, ein besseres Wohlbefinden erlangen und nicht zuletzt kann man mit dem selber kochen auch die Zeit sinnvoll verbringen, die einen mit der Familie, die anderen, soweit es geht, mit Freunden. Das gemeinsame anschließende Essen wird zum Event, bei dem man sich austauschen und seine Sorgen und Ängste mit anderen teilen kann.

Viele Snacks statt traditioneller Mahlzeiten

Viele Kleinigkeiten statt einer großen Portion? Snacks kommen immer mehr in Mode.

Viele Kleinigkeiten statt einer großen Portion? Snacks kommen immer mehr in Mode.

Ein weiterer Trend ist die sogenannte „Snackification“. Damit wird umschrieben, dass viele Menschen heute anstatt der üblichen Mahlzeiten wie Mittagessen oder Abendbrot tagsüber eher zu mehreren kleineren Portionen oder einem Snack für zwischendurch greifen. Die Entwicklung zur Snackification gab es aber auch schon vor Corona. Ähnlich wie in einer baskischen Tapas-Bar werden sich viele kleine Köstlichkeiten zusammengestellt, die man im Laufe des Tages probieren kann. Die Gründe hierfür sind nachvollziehbar.

Wer sich mittags eine riesige Portion Nudeln auf den Teller kredenzt, fühlt sich danach matt und müde. Das mussten auch viele Pasta-Liebhaber bereits schmerzlich bemerken. Das jedoch widerspricht unseren täglichen Leistungsanforderungen, die zu Coronazeiten im Home-Office garantiert nicht weniger geworden sind. Auch auf die Snackification haben sich Restaurants und Lieferdienste eingestellt und bieten nun auch kleine Portionen an, die zudem individuell und oft auch beliebig kombiniert werden können.

Meet Food

Während es vor einigen Jahren noch vielen Menschen relativ egal war, was sie zu sich nahmen, wollen spätesten in der Corona-Pandemie und in Zeiten des Klimawandels immer mehr Menschen ganz genau wissen, was sie essen und vor allem woher die Zutaten stammen und wer das Gemüse oder das Fleisch produziert hat. Viele wollen nicht mehr in Kauf nehmen, dass die Krabben extra nach Marokko und zurück gekarrt werden, nur um sie zu pulen.

Das Gemüse, das Fleisch oder der Fisch sollten am besten aus der näheren Region kommen. Der Grund: Durch kurze Wege sind die Produkte im Regelfall frischer und es wird weniger CO2 für die Lieferung verbraucht. Händler, die nicht genau beantworten können, wo die Tomate oder der Salat herkommen und wer die Lebensmittel produziert hat, haben einen schweren Stand. Genau darüber müssen sie heute verstärkt Auskunft erteilen, wenn sie ihre Kunden bei der Stange halten wollen.