Barilla erlebt Pasta-Boom während der Pandemie

Als die ersten Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie im Frühjahr ihren Anfang nahmen, begann ein beispielloser Kampf um Produkte des täglichen Lebens wie Toilettenpapier, Mehl oder Hefe. Aber auch die Nudeln wurden zeitweise knapp. Mittlerweile konnten zumindest die Hamsterkäufe einen Rückgang verzeichnen. Die Pasta ist und bleibt aber während der Pandemie nach wie vor beliebt. Traditionshersteller Barilla spricht sogar von einem wahren Pasta-Boom. Und das nicht nur in Deutschland. Auch in Italien und anderen Teilen der Welt ist der Pasta-Konsum gestiegen.

Barilla ist damit eines der Unternehmen, das trotz der Einschränkungen gute Verkäufe realisieren konnte. Dafür sind vor allem die Exporte verantwortlich. 60 Prozent der in Italien produzierten Nudeln werden in andere Länder exportiert.

Pasta-Exporte stiegen global um 30 Prozent an

Barilla hat seinen Sitz im italienischen Parma.

Barilla hat seinen Sitz im italienischen Parma.

Das Geschäft für Barilla läuft schon seit einigen Jahren mehr als zufriedenstellend. Doch während des Lockdowns konnte das italienische Traditionsunternehmen seine Verkäufe noch weiter ausbauen. Besonders im Export. Global stiegen die Pasta-Exporte im Vergleich zum Jahr 2019 zwischen Januar und Juli 2020 um 30 Prozent an.

Wie das Marktforschungsunternehmen Doxa ermittelte, genoss jeder vierte Verbraucher in Italien, Deutschland, Frankreich, den USA und Großbritannien während des ersten Lockdowns mehr Nudeln als zu anderen Zeiten.

Barilla ist Marktführer in Deutschland

Die beliebteste Nudel der Deutschen ist die Spaghetti.

Die beliebteste Nudel der Deutschen ist die Spaghetti.

In Deutschland selbst ist das Unternehmen bereits seit einigen Jahren mit einem Anteil von 22 Prozent Marktführer. Bei den Saucen konnte man in der Vergangenheit sogar 40 Prozent Marktanteil verbuchen. Die Beliebtheit der Nudel in guten wie in schlechten Zeiten ist indes kein Wunder. Schließlich schmeckt Pasta Groß und Klein, ist einfach zu kochen, kann sehr vielfältig zubereitet werden und ist zudem zu einem erschwinglichen Preis erhältlich. Das merkt man auch zu Zeiten der Pandemie und schlägt sich in einem erhöhten Pasta-Konsum nieder.

Und auch wenn Italiens Pro-Kopf-Verbrauch an Nudeln mit 23,1 Kilo pro Jahr unerreicht ist, so sind die Deutschen mit zehn Kilo pro Kopf gut dabei. Die beliebteste Nudel ist dabei die Spaghetti, gefolgt von Farfalle, Makkaroni, Penne und Rigatoni.

Pasta reist mit dem Zug nach Deutschland

Und damit die Deutschen auf ihre Nudeln nicht verzichten müssen, werden Pasta und Saucen aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes mit insgesamt drei eigenen Zügen über die 839 Kilometer lange Strecke von Parma nach Ulm transportiert. In Langenau nahe der größten Stadt im Regierungsbezirk Tübingen befindet sich das Zentrallager Barillas.

Die Züge bestehen dabei aus jeweils 16 Waggons, auf denen in 32 Containern rund 490 Tonnen Nudeln befördert werden. Eine Menge, die einer Million Packungen entspricht. Ebenfalls gelangen mit den Zügen 60 Tonnen Soßen und 40 Tonnen Pesto in die Bundesrepublik. Aufgrund der starken Nachfrage soll bald noch ein weiterer Zug pro Woche eingesetzt werden.

Warum mit dem Zug? Nach eigenen Angaben geht es dem Weltmarktführer im Bereich Pasta dabei vor allem um Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Durch den Transport mit eigenen Zügen könnten so 5000 Lastwagen eingespart werden, wodurch der CO2-Ausstoß um durchschnittlich 70 Prozent verringert würde. Auch sonst bemüht man sich um Umweltschutz, zum Beispiel durch den Verzicht auf Palmöl in den Produkten. Zudem wird das Getreide für die von Barilla hergestellten Nudeln mittlerweile komplett in Italien produziert.

Über Barilla

Das Traditionsunternehmen Barilla kann bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zunächst war es nur ein Geschäft, das ab 1877 in Parma Nudeln und Brot verkaufte. Heute handelt es sich um einen Konzern mit rund 8000 Mitarbeitern, der neben Pasta und Saucen auch Kekse und Kuchen verkauft. Auch Knäckebrothersteller Wasa gehört zu Barilla.