25 Kilo pro Kopf: Italiener essen weniger Pasta

Im vergangenen Jahr ist der Pasta-Verbrauch in Italien um 2,5 Prozent auf 49 Millionen Kilogramm gesunken. Die Italiener vertilgten Nudeln im Wert von 880 Millionen Euro, was einem Minus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Treibt die Konsumkrise sogar die Hersteller der von den Italiener so sehr geliebten Nudeln aus dem eigenen Land? Italienische Nudel-Unternehmen setzen vermehrt auf den Export.

Treibt die Konsumkrise sogar die Hersteller der von den Italiener so sehr geliebten Nudeln aus dem eigenen Land? Italienische Nudel-Unternehmen setzen vermehrt auf den Export.

Zwar konsumieren die 60 Millionen Italiener immerhin noch durchschnittlich 25 Kilogramm Pasta pro Kopf im Jahr, doch ist der Rückgang für das Nudel-Land Nummer eins sehr außergewöhnlich. Sowohl der Verbrauch (-2,5 Prozent) als auch der Umsatz (-2,4 Prozent) waren im Jahr 2014 rückläufig. Die einheimischen Nudelhersteller wollen daher verstärkt auf den Export setzen. Marktführer mit einem Marktanteil von 32 Prozent ist nach wie vor das Unternehmen Barilla, welches kürzlich einen 3D-Drucker präsentierte. Stärkster Konkurrent ist De Cecco mit einem Marktanteil von 12,3 Prozent.

Schon im vergangenen Jahr stiegen die Nudel-Exporte um fünf Prozent an. Doch Marktführer Barilla will seinen derzeitigen Umsatz bis 2020 verdoppeln, was mit einem europaweiten Wachstumsplan funktionieren soll. Auch die sogenannten BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China werden miteinbezogen. Derzeit machen diese Länder lediglich 5 Prozent des Gruppenumsatzes aus. Bis 2020 erwartet Barilla einen Wert von 25 Prozent. Das Unternehmen möchte sich unabhängiger von seinem Heimatland machen, in dem es schon in den vergangenen Jahren herbe Rückgänge hinnehmen musste. Die Konsumkrise Italiens führte laut des Unternehmens zu dieser Situation.

Kamut-Getreide und glutenfreie Nudeln sind in

Viele Italiener denken irrtümlich, dass man mit Pasta an Gewicht zulegt. Das stimmt nicht. Wenn man auf die Menge und auf die Soße achtet, helfen Nudeln, das Gewicht unter Kontrolle zu halten, weil sie längere Zeit satt halten„, zitiert die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ einen Unternehmenssprecher.

Nicht nur die italienische Konsumkrise hat Barilla hart getroffen. Auch greifen Italiener zuletzt verstärkt zu Pasta aus Kamut-Getreide oder glutenfreien Nudeln. Zusätzlich sei der Umsatzrückgang dem zunehmenden Erfolg von Gnocchi, Lasagne und anderen Gerichten mit frischen Nudeln zuzuschreiben, so berichten Experten.