Flach-Pasta: Platzsparende Alternative aus dem Labor

Pasta gibt es in unzähligen Formen. Und jede dieser Formen hat ihre Liebhaber. Allen gemein ist es jedoch, dass sie mehr oder weniger Platz brauchen, was für relativ große Verpackungen sorgt, was wiederum nicht unbedingt gut für die Umwelt ist. Jedenfalls dann nicht, wenn man die Nudeln im Supermarkt in Kunststoff kauft und nicht auf Produkte aus dem Unverpackt-Laden zurückgreift. Im Labor wurde nun eine flache Alternative entwickelt, die dieses Problem lösen soll.

Aufgrund einer ausgeklügelten Technik lässt sich die Flach-Pasta platzsparend aufbewahren, bis sie sich nach Kontakt mit Flüssigkeit in ihre gewünschte Form entfaltet. Besonders gut eignen sich solche Nudeln beispielsweise als Proviant beim Campen oder Wandern.

Rillen sorgen für die gewünschte Entfaltung

Links die gekochte, rechts die ungekochte Nudel. Foto: Morphing Matter Lab. & Carnegie Mellon University

Links die gekochte, rechts die ungekochte Nudel. Foto: Morphing Matter Lab. & Carnegie Mellon University

Den meisten Nudelsorten ist gemein, dass sie eine relativ große Verpackung benötigen und sich nur ineffizient versenden lassen. Bei gekräuselten Nudeln sind in der Verpackung beispielsweise ganze 60 Prozent Luft enthalten.

Um dieses Problem zu lösen haben die Forscher der Carnegie Mellon University in Pittsburgh eine flache Pasta entwickelt, die mit sorgfältig angeordneten Rillen versehen wurde. Durch diese Rillen entfalten sich die flachen Nudeln während des Kochens in die vorher definierte Form. Röhren, Spiralen und andere Pastaformen entstehen.

Wie funktioniert das? In jede Seite der Nudel wird eine Reihe von Rillen geprägt. Nehmen die Nudeln nun während des Kochens Wasser auf, kann die Flüssigkeit auf der gerillten Seite weniger eindringen, wodurch die glatte Seite der Nudel mehr aufquillt. So wird die zuvor flache Nudel gebogen. Je nachdem wie die Rillen gesetzt werden, lässt sich durch diese Technik nun die Form der Nudel kontrollieren. Je nach Anordnung können ganz unterschiedliche Pastaformen gebildet werden. So entstehen durch parallel gesetzte Rillen spiralförmige Nudeln wie Fusilli, während kegelförmige Pasta gebildet wird, wenn strahlenförmige Rillen gesetzt werden. Auch außergewöhnliche dreidimensionale Formen wie Rosenblüten, Ringe oder Wellen sind möglich.

Die klebrige Beschaffenheit der stärkehaltigen Nudeln trägt dann dazu bei, dass benachbarte Rillen verschmelzen und die gekochten Nudeln ihre Form beibehalten. Die so hergestellten Nudeln unterscheiden sich in Geschmack, Zutaten und Textur nicht von konventionell produzierter Pasta.

Platzsparend und gut für die Umwelt

Setzt sich die Technik durch, könnte es künftig möglich sein, Pasta platzsparender zu verpacken, zu transportieren und zu lagern. Die Einsparungen bei der Verpackung kämen der Umwelt zugute. Zudem könnten die Nudeln auch eine energiesparende Alternative sein, da die Kochzeit kürzer als bei vorgeformten Nudeln ist. Auch dies könnte sich positiv auf die Umwelt auswirken. In Italien ist das Kochen von Pasta für schätzungsweise ein Prozent der erzeugten Treibhausgase verantwortlich.