Granatapfel – Der schöne Rote mit dem gesunden Innenleben

Er ist gesund und preiswert, höchst dekorativ, vielseitig einsetzbar und hält sich ganz ohne Hilfsmittel über mehrere Wochen. Dass der Granatapfel trotzdem nicht zu den selbstverständlichen Früchten in den deutschen Küchen gehört, ist schade – und sollte sich möglichst schnell ändern!

Der leckere und schön anzusehende Granatapfel gehört wohl zu den gesündesten Zutaten, die es überhaupt gibt.

Der leckere und schön anzusehende Granatapfel gehört wohl zu den gesündesten Zutaten, die es überhaupt gibt.

Granatäpfel schmecken nämlich nicht nur äußerst angenehm, sie haben auch einen hohen gesundheitlichen Wert. Das wusste man schon in der Antike, als der Frucht nicht nur heilende Kräfte nachgesagt wurden, sondern sie auch als Symbol der Fruchtbarkeit betrachtete (und verzehrt) wurde. Ob sich das aus dem Nahen Osten, von wo der Granatapfel stammt, nicht bis nach Europa herumgesprochen hatte? Tatsache ist, dass der Granatapfel hier bis heute auf eine gewisse Skepsis beim Verbraucher trifft. Leider.

Möglicherweise hat das mit einer gewissen Unsicherheit im Umgang mit der Frucht zu tun. Aber keine Bange, dabei kann man nichts falsch machen. Wer sich einmal durch die relativ dicke Haut des Granatapfels vorgearbeitet hat, den erwartet ein köstliches Fruchtfleisch mit einem süß-säuerlichen Geschmack. Ein ganz leichter Anflug von bitteren Noten rundet den Geschmack ab. Das Fruchtfleisch kann selbstverständlich gegessen werden, oft aber wird es auch zu einem Saft ausgepresst. Dann werden die wertvollen Flavonoide und Tannine, die der Granatapfel enthält, eben getrunken statt gegessen.

Unter der Schale verbirgt sich aber noch ein weiterer Schatz: die Granatapfelkerne. Die leuchtend roten Kerne sind natürlich ebenfalls essbar und machen sich außerordentlich gut auf Salattellern und Nachspeisen. Man kann sie aber auch solo knabbern.

Worauf man beim Kauf von Granatäpfeln achten sollte

Granatäpfel werden in aller Regel pro Stück angeboten. Je dicker die Frucht ist, desto mehr kostet sie. Auf den Geschmack hat die Größe aber keinen Einfluss. Heute bauen fast alle Länder mit tropischem und subtropischem Klima Granatäpfel an und exportieren sie in unsere Breitengrade. Frisch eingekauft halten sich die Früchte bei Raumtemperatur bis zu drei Wochen: im Kühlschrank überdauern sie im Gemüsefach sogar bis zu drei Monaten. Granatäpfel sind unkompliziert, sie sollten aber bitte keine Druckstellen aufweisen. Die Saison für Granatäpfel beginnt im September und reicht bis in den Februar hinein.

Wie Granatäpfel in der Küche verwendet wird

Granatäpfel sind vielfältig einsetzbar. Das ausgepresste Fruchtfleisch kann nicht nur getrunken, sondern auch zu Gelee verarbeitet werden. Wer gern entsaftet, mixt Granatapfelsaft dazu und liefert dem Körper damit antioxidative Wirkstoffe. Sie können bei fiebrigen Infekten und Magenproblemen unterstützend wirken und gelten ganz allgemein als Schutz für die Zellen. Das wirklich Spektakuläre am Granatapfel aber sind seine intensiv roten Kerne. Sie veredeln jeden Teller und machen aus Speisen kleine Kunstwerke – zumindest optisch. Geschmacklich verleihen die Kerne sowohl herzhaften als auch süßen Gerichten eine ganz leicht herbe Note. Das ist einfach nur sehr raffiniert und edel!

Wozu passen die Kerne nun am besten? Ganz fraglos können sie in allen Gerichten der orientalischen Küche verwendet werden. Ob Gemüsecouscous oder Lammtagine, ob Spinatsalat mit Mandeln oder Orangenfilets mit Rosenwasser – Granatapfelkerne setzen optisch und geschmacklich wunderbare Akzente. Aber auch die heimische Küche darf mitspielen. Alle Fleischgerichte, die mit Früchten serviert werden, passen zum Granatapfel.

So darf der Schweinebraten also gern einmal nicht (nur) mit Preiselbeeren oder Pflaumen auf den Tisch kommen, sondern auch mit Granatapfel. Bei Fisch passen sie gut zu Thunfischsteaks und in Currygerichten sollten sie ebenfalls unbedingt ausprobiert werden.

Müßig zu erwähnen, dass die Kerne gern gesehene Gäste auf jedem Salatteller sind und sich dort zum Beispiel bestens auch mit essbaren Blüten vertragen. Bei Nachspeisen sind Granatapfelkerne fast so etwas wie ein Selbstgänger. Sie schmecken zum Obstsalat und zum Milchreis, verzieren Panna Cotta und Mousse au Chocolat. Übrigens, auch Hobbybäcker sollten ruhig mal einen Granatapfel knacken. Die Kerne machen sich prächtig auf Obsttörtchen und Blechkuchen. Aber bitte nicht mitkochen oder –backen, sondern immer erst in einem letzten Schritt dekorieren.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp

Planen Sie ein Kinderfest und suchen eine Alternative zu Limo und Cola? Dann rollen sie pro kleinem Gast einen Granatapfel mit leichtem Druck auf dem Tisch mehrmals hin und her. Nun mit einem spitzen Messer (oder der spitzen Klinge einer Schere) ein Loch in die Haut stechen und einen Strohhalm hineinstecken. Fertig ist ein gesundes Getränk, das die Partygäste bestimmt nicht ablehnen. Übrigens, auch großen Genießern, die sich gern etwas Gutes tun, dürfte dieser Drink Spaß machen.