Pappardelle – die extrabreiten Bandnudeln aus der Toskana

Die Pappardelle galt lange Zeit als Geheimtipp in Deutschland und führte ein wahres Schattendasein hinter bekannteren Nudeln wie Makkaroni, Spaghetti oder Lasagne. Aber mittlerweile ist die italienische Spezialität auch in Deutschland angekommen und wird klassisch als Nudelnest zu Wild serviert.

Aber die Pappardelle kann noch viel mehr. Wir haben hier einige Informationen zu der vielseitigen Bandnudel für Sie zusammengestellt.

Was ist Pappardelle und wie sieht sie aus?

Die üblicherweise mindestens einen Zentimeter breiten Pappardelle stammen aus der Toskana.

Die üblicherweise mindestens einen Zentimeter breiten Pappardelle stammen aus der Toskana.

Die Pappardelle ist eine flache Nudel, breiter als Tagliatelle und deutlich breiter als Fettuccine. Am besten könnte man die breiten Nudeln wohl als extrabreite Bandnudeln beschreiben. Die Ränder der Pappardelle können dabei gezahnt (Pappardelle ricci) oder glatt sein. Dabei ist die Nudel, die klassisch als Nudelnest verkauft wird, mindestens 1 eher 1,5 Zentimeter breit, rund einen Millimeter hoch und etwa 20 Zentimeter lang.

Wo kommt die Pappardelle her?

Die Pappardelle stammt aus der Toskana, während die Tagliatelle in der Emilia-Romana ihren Ursprung hat. Ihren Namen verdankt die breite Nudel aus Hartweizengrieß dabei dem lateinischen Begriff „pappare“, der im Deutschen so viel wie „essen“ bedeutet. Ursprünglich wurde die Pappardelle vermutlich aus Kastanienmehl ohne Eier hergestellt.

Wie wird Pappardelle hergestellt?

Die Papparelle ist eine Eiernudel. Das heißt, Sie verwenden zur Herstellung des Teigs folgende Zutaten: Mehl, Eier und Salz. Bereiten Sie einen Teig zu wie zur Herstellung von Lasagne und schneiden Sie diesen dann in Streifen. Daneben ist es auch möglich, Pappardelle ohne Eier herzustellen.

Rezept um Pappardelle selber zu machen

Wie andere Nudeln kann man Pappardelle natürlich auch selber machen. Sie brauchen für selbstgemachte Bandnudeln die folgenden Zutaten.

  • 4 Eier
  • 400 g Mehl (Weizenmehl oder Hartweizengrieß)
  • Etwas Salz

Zubereitung des Teigs für die selbstgemachten Nudeln

  1. Formen Sie aus dem Mehl einen Krater und geben Sie in dessen Mitte die Eier.
  2. Bestreuen Sie den Rand des Kraters mit Salz.
  3. Schlagen Sie die Eier mit einer Gabel bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
  4. Kneten Sie nun das Mehl ein.
  5. Kneten Sie den Teig so lange, bis ein kompakter Teig entstanden ist.
  6. Lassen Sie den Teig für die Nudeln etwa 30 Minuten ruhen.
  7. Drehen Sie den Teig durch die Nudelmaschine oder wellen Sie ihn mit dem Nudelholz auf dem Brett auf die gewünschte Dicke aus und formen Sie ein Rechteck.
  8. Rollen Sie das Rechteck von den schmalen Seiten zur Mitte auf und schneiden sie es dann so, dass sich aus dem Teig lange, breite Nudeln formen lassen.
  9. Lassen Sie die Streifen dann einige Zeit trocknen, bevor Sie sie zu Nudelnestern formen.
  10. Danach können Sie die selbstgemachte Pappardelle ganz normal in Wasser kochen.

Für die Variante ohne Ei werden die Eier durch eine entsprechende Menge an Wasser ersetzt.

Traditionelle Gerichte mit Pappardelle

Pappardelle con sugo di cinghiale.

Pappardelle con sugo di cinghiale.

Die Pappardelle stammt aus der Toskana in Italien. Hier im Norden Italiens isst man gerne kräftig und auch gerne mit Fleisch und deftigen Soßen. Eine der Spezialitäten und gleichzeitig auch ein Klassiker zu Pappardelle sind Gerichte mit Wild, wie die „Pappardelle con sugo di cinghiale“. Hierzu wird Wildschweinhack verwendet, aber auch zu Hirschgulasch oder allgemein zu Gerichten mit kräftigen Soßen harmoniert die Pappardelle hervorragend. Wer möchte, kann die breiten Nudeln auch zu Fisch oder Meeresfrüchten reichen oder mit vegetarischen Soßen kombinieren.

Rezept für vegetarische Pappardelle mit Walnuss-Trüffel-Sauce

Dieses Gericht ist recht beliebt und zeigt, dass die breiten Bandnudeln auch gut ohne Fleisch auskommen.

Zutaten

  • 400 g Pappardelle
  • 150 g Walnüsse (geschält)
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 20 g Pinienkerne
  • 30 g Parmesan (gerieben)
  • 1 Zweig Majoran (frisch)
  • 150 ml Milch
  • 30 g Semmelbrösel
  • 3-4 EL Olivenöl
  • 1 kleine, schwarze Trüffel
  • Etwas Salz

Für 4 Personen
Zubereitungszeit: etwa 30 Minuten

Zubereitung

  • Kochen oder überbrühen Sie die Walnüsse und ziehen Sie dann die dünne Haut von den Nüssen ab. Kochen Sie die Walnüsse maximal fünf Minuten, um die Haut nach dem Abkühlen abzuziehen und die Nüsse so zu schälen.
  • Weichen Sie die Semmelbrösel in der Milch ein und seihen Sie die Mischung ab, sobald die Milch aufgesaugt wurde. Fangen Sie die übrige Milch auf und stellen Sie sie beiseite.
  • Geben Sie Walnüsse, eingeweichte Semmelbrösel, Pinienkerne, Knoblauch und Majoran in einen Mixer und mischen Sie alles gründlich durch.
  • Geben Sie den Parmesan, das Olivenöl und so viel Milch hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  • Kochen Sie die Pappardelle in Wasser al dente (Salz ins Wasser nicht vergessen) und behalten Sie etwas Wasser zurück.
  • Erhitzen Sie die Sauce in einer tiefen Pfanne und verdünnen Sie sie gegebenenfalls mit etwas Wasser. Geben Sie dann die breiten Nudeln mit in die Pfanne.
  • Jetzt nur noch das Gericht auf vorgewärmte Teller geben und mit geraspelter Trüffel und etwas Parmesan servieren.

Rezept für Bandnudeln mit Rosmarin-Tomaten-Sauce

Sie haben Sehnsucht nach dem Geschmack von Italien? Dann sollten Sie unbedingt einmal dieses Rezept für leckere Bandnudeln mit Rosmarin-Tomaten-Sauce ausprobieren. Am besten schmeckt die Pasta aus Hartweizengrieß natürlich selbstgemacht, sie können aber auch traditionell hergestellte Pasta aus dem Handel probieren. Der Geschmack sollte dadurch nicht leiden.

Zutaten

  • 400 g Pasta (Pappardelle)
  • 8 Zweige Rosmarin
  • 4 Zwiebeln (klein)
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 große Gläser Champignons
  • 200 g getrocknete Tomaten (ohne Öl)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Balsamico-Essig
  • 100 g Schinkenwürfel (mager)
  • 2 Dosen Tomaten (stückig)
  • Salz, Pfeffer, Zucker zum Würzen

Zubereitung

  1. Waschen und trocknen Sie den Rosmarin und hacken Sie die Nadeln fein. Schälen Sie dann den Knoblauch und die Zwiebeln und würfeln Sie beides fein. Lassen Sie nach dem Würfeln die Champignons abtropfen. Wenn Sie frische Champignons verwenden, schneiden Sie diese in nicht zu dicke Scheiben. Würfeln Sie danach auch die getrockneten Tomaten und schneiden Sie sie dabei möglichst fein.
  2. Erhitzen Sie Öl in einer ausreichend bemessenen Pfanne und geben Sie dann die Pilze portionsweise in die Pfanne. Braten Sie sie bei mittlerer Hitze etwa zwei Minuten an. Geben Sie die Pilze danach in einen tiefen Teller und würzen Sie sie mit Salz, Pfeffer und Essig.
  3. Geben Sie die Schinkenwürfel in die Pfanne und braten Sie auch diese portionsweise an. Wenn nötig, können Sie hier noch ein wenig Öl zugeben. Fügen Sie Zwiebeln, Knoblauch und Rosmarin zum Schinken hinzu und braten Sie auch diese Zutaten an. Als nächstes kommen die Dosentomaten und die getrockneten Tomaten in die Pfanne. Geben Sie eine Prise Zucker für den Geschmack hinzu und lassen Sie alles bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten köcheln. Ist in den Dosentomaten bereits Zucker enthalten, müssen Sie keinen weiteren zugeben.
  4. Kochen Sie die Pappardelle gemäß den Angaben auf der Verpackung in kochendem Wasser bissfest und lassen Sie die Pasta dann gut abtropfen.
  5. Geben Sie die Pilze wieder zur Soße in die Pfanne und lassen Sie diese noch einmal aufkochen. Würzen Sie die Soße dann noch einmal mit Salz und Pfeffer nach. Jetzt müssen Sie nur noch die Nudeln untermengen und Ihr Gericht auf vorgewärmten Tellern servieren.

Worauf sollte ich beim Kauf von Pappardelle achten?

Pappardelle sind vielfältig einsetzbar.

Pappardelle sind vielfältig einsetzbar.

Traditionell hergestellte Pappardelle sind der industriell gefertigten Variante grundsätzlich vorzuziehen. Die Nudeln werden langsamer und damit schonender getrocknet und es kommen häufig qualitativ hochwertigere Zutaten zum Einsatz. Kaufen können Sie die Nudeln zum Beispiel in Feinkostgeschäften oder bei italienischen Lebensmittelhändlern. Häufig wird die Pappardelle in Form von Nudelnestern angeboten. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Nudeln nicht gebrochen sind.

Durch welche Pastasorten kann Pappardelle ersetzt werden?

In den meisten Rezepten können Sie anstelle von Pappardelle auch Tagliatelle oder Fettuccine verwenden.