Zitronenmelisse – Ein frisches und beruhigendes Kraut mit langer Geschichte

Es gibt wohl kaum ein Kraut, das so wohlbekannt und so gut erforscht ist wie die Zitronenmelisse. Durch die Jahrtausende hindurch wurde die Melisse von den zivilisierten Völkern sowohl als Würzmittel als auch als Heil- und Zierpflanze genutzt.
Die Zitronenmelisse stammt aus dem östlichen Mittelmeergebiet und dient den Menschen auf verschiedenste Art und Weise.

Die Zitronenmelisse stammt aus dem östlichen Mittelmeergebiet und dient den Menschen auf verschiedenste Art und Weise.

Überliefert ist das sowohl von den alten arabischen Völkern als auch aus dem antiken Rom. In unseren Breitengraden ist die Zitronenmelisse spätestens seit dem frühen Mittelalter kultiviert worden. Damals war sie fester Bestandteil eines jeden gepflegten Klostergartens. Wo sie ursprünglich einmal herkam, wird wohl nie mehr ganz geklärt werden können. Ihre Heimat dürfte aber entweder im Mittelmeerraum oder in Vorderasien liegen.

Was macht die Zitronenmelisse nun so wertvoll? Naturheilkundler wissen heute ebenso wie einst die Klostermediziner, dass die Melisse beruhigt und entspannt – und das völlig ohne Nebenwirkungen. Wer also unter Nervosität, innerer Unruhe oder auch leichten Schlafstörungen leidet, der hat in der Zitronenmelisse einen Verbündeten. Bevor man zur Tablette greift, lohnt sich es sich vielleicht, diesen einfachen Tee auszuprobieren: Man nehme zwei Handvoll frische Melissenblätter und gieße sie mit einem Liter Wasser auf, das kurz vor dem Siedepunkt steht. Mindestens 20 Minuten ziehen lassen (gern länger), abgießen und langsam über den Tag Tasse für Tasse genießen. Die Gerb- und Bitterstoffe sowie die diversen ätherischen Öle der Zitronenmelisse helfen darüber hinaus auch einem gereizten Magen oder Darm und lindern Erkältungssymptome, vor allem bei Husten.

Trotz all ihrer heilsamen Eigenschaften ist die Zitronenmelisse heute vor allem ein Würzkraut. Ihren Namen hat sie von ihrem leicht zitronigen Geschmack, dem immer eine aparte bittere Note beigemischt ist. Man kann Zitronenmelisse sowohl zum Würzen von Süßspeisen als auch von herzhaften Gerichten verwenden.

Worauf man beim Kauf von Zitronenmelisse achten sollte

Beim Kauf von Zitronenmelisse kann man nicht viel falsch machen. Da das gesunde und würzige Kraut fast immer als Pflänzchen im Topf angeboten wird, braucht man nur auf die Blätter zu schauen. Wenn die nicht welk, sondern frisch und grün sind, dann darf der Topf in den Einkaufskorb.

Wie Zitronenmelisse in der Küche verwendet wird

Wer Zitronenmelisse verwendet, sollte zart mit ihr umgehen. Vorsichtiges Waschen und sanftes Trockenschütteln stehen an erster Stelle. Die Blätter können dann sowohl per Hand zerkleinert, als auch mit dem Messer geschnitten oder gehackt werden. Wozu passt die Zitronenmelisse? Grundsätzlich zu allem, zu dem auch Zitrone passt. Das macht sie sofort zu einem perfekten Begleiter für Obstsalate, aber auch für Fisch. Mit dem Blättchen kann man wunderbar eine einfache Erdbeertorte dekorieren, sie passen in herzhafte Salate, machen sich gut in Suppen und Soßen. Auch bei der Zubereitung von „Flüssignahrung“ sind sie vielseitig einsetzbar. Zitronenmelisse gibt Smoothies einen Frischkick und Cocktails den letzten Schliff.

Wie Zitronenmelisse selbst angebaut werden kann

Das leckere Kraut ist zwar problemlos auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt erhältlich, aber es macht auch Spaß, es selbst anzubauen. Was man dazu braucht, ist nicht viel mehr als ein sonniges Plätzchen im Garten, auf dem Balkon oder sogar nur auf der Fensterbank. Im Mai wird ausgesät, ohne dabei die Saat mit Erde zu beschweren. Die kräftigsten Samen haben sich dann bereits im Spätsommer so entwickelt, dass mit einer ersten Ernte gerechnet werden kann. Dafür die Pflanze einfach zurückschneiden. Zitronenmelisse ist winterhart und wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Ab der zweiten Saison liefert sie bis zu vier Ernten pro Jahr.