Sherry – Damit darf auch gekocht werden

Moden kommen, Moden gehen – auch bei Getränken. So hat mancher bei sich daheim eine Flasche Sherry stehen, ohne damit so recht etwas anfangen zu können. Wie schade! Gut gekühlt eignet sich Sherry nämlich nicht nur als Aperitif.

Der Hochprozentige aus Spanien darf auch gern von der Hausbar in die Küche umziehen. Dort macht er sich nämlich als kleiner Tausendsassa durchaus nützlich. In Soßen zum Beispiel, aber auch in Salaten und sogar in Süßspeisen. Zumeist gibt er dem Essen die notwendige Würze.

Worauf man beim Kauf von Sherry achten sollte

Sherry ist der Wein Andalusiens, welcher im 18. und 19. Jahrhundert weltbekannt wurde.

Sherry ist der Wein Andalusiens, welcher im 18. und 19. Jahrhundert weltbekannt wurde.

Sherry ist nicht gleich Sherry. Es gibt den Likörwein, der fast immer aus Jerez de la Frontera in Spanien stammt, in unterschiedlicher Qualität, vor allem aber auch in unterschiedlichen Ausbauarten. Am trockensten ist der Sherry „Fino“, der manchmal fast wie ein Weißwein aussehen kann. Ihm folgt der halbtrockene „Amontillado“ und schließlich der „Cream“ Sherry. Der Amontillado hat eine Farbe wie Bernstein und erinnert vom Aussehen her an einen Cognac. Der süße „Cream“ schließlich ist der dunkelste Vertreter der Sherryfamilie. Er kann als zum Dessert getrunken werden, eignet sich aber auch zur Verarbeitung in Desserts. Beim Sherry gilt wie bei allen anderen Produkten auch, dass Qualität ihren Preis hat. Dennoch ist es heute möglich, einen guten Sherry zu einem bezahlbaren Preis zu bekommen. Man sollte nie mit einem alkoholischen Getränk kochen, das man nicht auch mit einigermaßen Genuss trinken würde.

Wie Sherry in der Küche verwendet wird

Sherry ist immer dann eine gute Idee, wenn eine Bratensoße etwas zu flau geraten ist oder zu einem besonderen Anlass etwas anders als sonst schmecken soll. Dann dürfen durchaus mehrere großzügige Schlucke des Likörs hinzugefügt werden. Aber bitte Vorsicht. Wenn Kinder oder trockene Alkoholiker am Tisch sind, ist Sherry tabu. Entgegen anderslautenden Gerüchten verfliegt Alkohol beim Kochen nämlich nicht zu hundert Prozent. Damit er überhaupt eine Chance hat, sich verflüchtigen zu können, muss er ohnehin kräftig mitkochen. Also bitte die Soße nicht einfach am Schluss mit Sherry „würzen“, sondern wirklich auf eine Reduktion achten.

Anders sieht die Sache aus, wenn Sherry ein Salatdressing abrundet. Dann bleibt der Alkohol drin und die Gäste sollten im Zweifelsfall darauf aufmerksam gemacht werden. Ein Esslöffel Sherry passt toll zu einer Salatsoße auf Sahne- oder Schmandbasis, die mit Tomatenketchup, mit Chili, Salz, Pfeffer und Kräutern abgerundet werden kann. Über Geflügelstücke, Garnelen oder Gemüse geben und nur noch genießen! Wer gern Chinesisch kocht, der hat mit einem Sherry seinen perfekten Lückenbüßer gefunden. Sherry kann problemlos den Reiswein ersetzen, der oft in asiatischen Rezepten vorkommt.

Übrigens, für Desserts vertragen sich Cream Sherry und süße Sahne bestens. Beides mischen, Zucker und Schokostreusel einrühren und das Ganze über frisches Obst oder Eiskrem geben.