Minze – Das Kraut, das sowohl süß als auch herzhaft kann

Fast immer, wenn es um leckere (und heilsame) Kräuter geht, waren die alten Römer die ersten, die die Wirkweise entdeckt und ihr Wissen dann weitergegeben haben. So ist es auch bei der Minze.

Die italienische Küche und auch die östliche Mittelmeerküche nutzen die Minze für viele Speisen.

Die italienische Küche und auch die östliche Mittelmeerküche nutzen die Minze für viele Speisen.

Die Minze gedieh als Wildpflanze in der Antike offenbar im Mittelmeerraum besonders gut, wo sie irgendwann ein pfiffiger Römer gepflückt und probiert haben muss. Von da ab war es jedenfalls um das Kraut geschehen. Der erfrischende Geschmack und die wohltuende Wirkung auf den Magen haben sich schnell herumgesprochen und die Minze wurde bald kultiviert und in großem Stil angebaut. Den Briten muss allerdings zugutegehalten werden, dass sie die Pfefferminze entdeckten, die sie zunächst „Spearmint“ nannten. Dieser Ausdruck ist bis heute vor allem Kaugummifreunden ein Begriff. Alle anderen Minzarten, wie etwa die Krause Minze oder auch die Zitronenminze, nahmen von Rom aus ihren Weg in alle Welt. Nicht nur die italienische Küche nutzt seitdem dieses Kraut für viele Speisen, sondern auch die östliche Mittelmeerküche, allen voran die marokkanische. Aber auch in Asien ist die Pflanze beliebt. In Japan etwa nutzt man gern Minzöl, um Kopfschmerzen und Verspannen der Muskeln zu lindern.

Wann ist Minze erhältlich und worauf soll man beim Kauf achten?

In Nord- und Mitteleuropa versteht man unter Minze fast ausschließlich die Pfefferminze. Sie ist von allen Minzarten tatsächlich auch die aromatischste und kräftigste Varietät. Pfefferminze ist das ganze Jahr über frisch zu bekommen und wird entweder als Topfpflanze gehandelt oder in abgepackten Sträußen verkauft. Getrocknet und zerkleinert ist Pfefferminze zudem als Teezubereitung im Handel. Da das Kraut in der orientalischen Küche eine außerordentliche Rolle spielt, wird man oft in türkischen Gemüseläden besonders gut fündig. Schnittminze sollte schnell verbraucht werden. Die optimale Lagerung ist in einem feuchten Plastikbeutel im Gemüsefach des Kühlschranks.

Wie wird Minze verwendet?

Die Einsatzmöglichkeiten von Minze in der Küche sind fast unendlich. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Kraut zwar fast nur für Süßspeisen oder in Kombination mit Obst verwendet, doch ist das in anderen Ländern ganz anders. In den östlichen Mittelmeerküchen etwa ist Pfefferminze ein gern gesehener Bestandteil von Salaten. Aber auch zu kräftigen Fleischgerichten, etwa in Verbindung mit Lamm, passt Minze hervorragend.

Vor allem die Pfefferminze hat einen ausgesprochen dominierenden Geschmack, das macht sie nicht unbedingt zu einem guten Mannschaftsspieler. Mit den meisten anderen Kräutern versteht sie sich deshalb nicht gut; die Kombination mit Petersilie und Knoblauch aber ist ein köstlicher Geheimtipp.

Wer Minze verwenden will, spült die Zweige kurz mit Wasser, schüttelt sie trocken und zupft erst dann die Blätter ab. Für einen Tee werden ein paar Stiele (mit Blättern) mit kochendem Wasser übergossen. Den Aufguss mindestens fünf Minuten ziehen lassen.

Minze selbst anbauen

Minze ist eine anspruchslose Pflanze, die sich prima im Garten oder auf der Fensterbank ziehen lässt. Am einfachsten geht das, wenn eine Pflanze vom Markt oder vom Supermarkt entweder in die Erde kommt oder in einen größeren Topf gepflanzt wird. Davon kann man problemlos mehrere Wochen ernten.