Rezept: Hausgemachte Grünkohl Gnocchi mit aromatischer Tomatensoße

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
16 Minuten Lesezeit

Hausgemachte Gnocchi sind ein klares Statement in der Küche. Dieses Rezept für Grünkohl Gnocchi geht einen Schritt weiter: Es kombiniert die weiche, kissenartige Textur von Kartoffel-Gnocchi mit den erdigen, nährstoffreichen Noten von frischem Grünkohl. Das Ergebnis ist ein Gericht mit tieferem Geschmacksprofil und einer ansprechenden Optik. In diesem Beitrag erhältst Du nicht nur eine präzise Anleitung, sondern auch das technische Wissen, um die häufigsten Fehler bei der Gnocchi-Zubereitung – wie zähen oder wässrigen Teig – konsequent zu vermeiden. Wir analysieren die Funktion jeder Zutat und erklären die entscheidenden Techniken, die für ein garantiert gutes Ergebnis sorgen. Bereite Dich darauf vor, die Zubereitung von Gnocchi von Grund auf zu verstehen und zu meistern.

Hausgemachte Grünkohl Gnocchi mit aromatischer Tomatensoße

Eine herzhafte Kombination aus selbstgemachten Gnocchi mit würzigem Grünkohl, serviert in einer fruchtigen, hausgemachten Tomatensoße. Ein aromatisches Gericht für gemütliche Abende.
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Vorbereitungszeit 50 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 20 Minuten
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

  • 1 Großer Topf* Zum Kochen der Kartoffeln und Gnocchi
  • 1 Pfanne* Für die Zubereitung der Tomatensoße
  • 1 Kartoffelpresse Alternativ ein Kartoffelstampfer für ein feines Püree
  • 1 Gabel oder Gnocchibrett Optional, um den Gnocchi die typischen Rillen zu geben

Zutaten
  

Für die Gnocchi

  • 500 g mehligkochende Kartoffeln
  • 150 g frischer Grünkohl ohne die dicken Stiele
  • 120 g Weizenmehl (Type 405) plus mehr zum Arbeiten
  • 1 Eigelb Größe M

Für die Tomatensoße

  • 400 g gehackte Tomaten aus der Dose
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl

Zum Würzen

  • Salz
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer & frisch geriebene Muskatnuss

Anleitungen
 

  • Kartoffeln und Grünkohl vorbereiten: Die Kartoffeln waschen und in einem großen Topf mit gesalzenem Wasser ca. 20-25 Minuten gar kochen. In der Zwischenzeit den Grünkohl waschen, die dicken Stiele entfernen und die Blätter in einem separaten Topf mit kochendem Wasser für 2-3 Minuten blanchieren. Abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und gut ausdrücken, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Den Grünkohl sehr fein hacken.
  • Gnocchi-Teig herstellen: Die gekochten Kartoffeln abgießen, kurz ausdampfen lassen und noch heiß pellen. Die heißen Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Stampfer zerdrücken. Die Kartoffelmasse auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausbreiten und leicht abkühlen lassen. Den gehackten Grünkohl, das Eigelb, ca. 1 TL Salz, eine großzügige Prise Pfeffer und Muskatnuss hinzufügen. Das Mehl darüber sieben und alles zügig zu einem glatten Teig verkneten. Wichtig: Den Teig nicht zu lange kneten, sonst wird er zäh.
  • Gnocchi formen: Den Teig in 3-4 Portionen teilen. Jede Portion auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer ca. 2 cm dicken Rolle formen. Die Rollen mit einem Messer in ca. 2 cm breite Stücke schneiden. Jedes Stück leicht über die Zinken einer Gabel rollen, um die typischen Rillen zu erzeugen. Die fertigen Gnocchi auf einem bemehlten Brett oder Tuch ablegen.
  • Tomatensoße zubereiten: Währenddessen die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln. Das Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Den Knoblauch hinzufügen und kurz mitdünsten. Die gehackten Tomaten dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und die Soße bei niedriger Hitze ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht eingedickt ist.
  • Gnocchi kochen: In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Gnocchi portionsweise ins kochende Wasser geben. Sobald sie an die Oberfläche steigen, sind sie gar. Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und kurz abtropfen lassen.
  • Servieren: Die fertigen Gnocchi direkt in die heiße Tomatensoße geben und vorsichtig unterheben. Das Gericht auf Tellern anrichten und nach Belieben mit frisch geriebenem Parmesan und Basilikumblättern garnieren.

Notizen

  • Kartoffelwahl: Verwenden Sie unbedingt mehligkochende Kartoffeln. Sie enthalten weniger Wasser und mehr Stärke, was die Gnocchi luftiger macht.
  • Teig-Tipp: Wenn der Teig zu klebrig ist, geben Sie esslöffelweise etwas mehr Mehl hinzu. Aber Vorsicht: Zu viel Mehl macht die Gnocchi hart.
  • Aufbewahrung: Die ungekochten Gnocchi können auf einem bemehlten Blech für ca. 1-2 Stunden eingefroren und dann in einem Gefrierbeutel aufbewahrt werden. Zum Kochen direkt aus dem Gefrierschrank ins kochende Wasser geben (die Kochzeit verlängert sich um 1-2 Minuten).
  • Variation: Für eine würzigere Soße kann eine Prise Chiliflocken zusammen mit dem Knoblauch angedünstet werden.
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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Ideal für: Herbst- und Winterküche, Pasta-Liebhaber
  • Besonderheit: Kombination aus erdigen Grünkohl-Noten und weicher Kartoffel-Textur
  • Schlüssel-Tipp: Die Kartoffeln heiß pellen und pressen, um überschüssige Feuchtigkeit zu minimieren und einen leichten Teig zu gewährleisten.

Warum dieses Rezept funktioniert: Die Synergie von Grünkohl und Kartoffel

Die Integration von Grünkohl in den Gnocchi-Teig ist mehr als nur eine geschmackliche Ergänzung. Der fein gehackte, blanchierte Grünkohl bringt nicht nur eine subtile, herbe Note, sondern auch pflanzliche Fasern in den Teig. Diese Fasern geben den Gnocchi eine zusätzliche, kaum merkliche Struktur, die sie etwas stabiler macht. Das Eigelb agiert als entscheidender Emulgator und Binder. Sein Fettgehalt sorgt für einen zarten Schmelz und eine satte Farbe, während die Proteine für eine stabile Bindung sorgen, ohne den Teig zäh zu machen. In Kombination mit einer einfachen, aber aromatischen Tomatensoße entsteht ein ausbalanciertes Gericht, bei dem die Gnocchi der klare Hauptdarsteller bleiben.

Die Zutaten im Fokus: Qualität als Basis für den Erfolg

Bei einem Rezept mit wenigen Zutaten entscheidet deren Qualität und richtige Auswahl über das Endergebnis. Ein falscher Kartoffeltyp oder eine unpassende Mehlmenge können die Textur vollständig ruinieren.

Mehligkochende Kartoffeln: Der unersetzliche Stärkelieferant

Die Wahl der Kartoffelsorte ist der kritischste Faktor für gelungene Gnocchi. Mehligkochende Kartoffeln besitzen einen hohen Stärkegehalt und eine lockere Zellstruktur. Beim Kochen platzen die Stärkekörner auf und binden wenig Wasser, was zu einer trockenen, flockigen Konsistenz führt. Dies ist die ideale Grundlage für einen leichten Gnocchi-Teig, der nur wenig Mehl benötigt.

Vorteile (Mehligkochend)

  • Hoher Stärkegehalt für Bindung
  • Geringe Wasseraufnahme, trockener Teig
  • Erfordert weniger Mehl, Ergebnis wird fluffiger

Nachteile (Festkochend)

  • Niedriger Stärkegehalt, schlechte Bindung
  • Hohe Wasseraufnahme, nasser Teig
  • Erfordert viel mehr Mehl, Ergebnis wird gummig

Mehl, Eigelb und Gewürze: Die funktionale Balance im Teig

Jede weitere Zutat im Teig hat eine spezifische Funktion. Weizenmehl Type 405 ist ideal, da es fein gemahlen ist und eine moderate Menge an Gluten enthält. Es dient als Bindemittel, sollte aber nur in der absolut notwendigen Menge verwendet werden. Das Eigelb liefert Fett und Lecithin, was den Teig geschmeidiger macht und die Bindung unterstützt. Salz, Pfeffer und Muskatnuss sind nicht nur Geschmacksträger; Salz stärkt zudem das Glutennetzwerk in geringem Maße, während Muskatnuss das Aroma der Kartoffel hervorhebt.

Die Zubereitung gemeistert: Techniken und ihre physikalischen Hintergründe

Perfekte Grünkohl Gnocchi entstehen durch das Verständnis der Abläufe während der Zubereitung. Jeder Schritt hat einen direkten Einfluss auf die finale Textur.

Die korrekte Kartoffel-Vorbereitung: Heiß und trocken

Die Kartoffeln müssen unbedingt heiß gepellt und sofort durch eine Presse gedrückt werden. Durch die Hitze entweicht ein Maximum an Wasserdampf. Lässt man die Kartoffeln abkühlen, kondensiert dieser Dampf wieder im Inneren, die Stärke bindet das Wasser und die Masse wird feucht und klebrig. Das Resultat wäre ein Teig, der Unmengen an Mehl benötigt und unweigerlich zu festen, gummiartigen Gnocchi führt.

Wichtiger Hinweis

Niemals kalte oder nasse Kartoffeln für Gnocchi-Teig verwenden. Die freigesetzte Feuchtigkeit zwingt Dich, mehr Mehl hinzuzufügen, was die Glutenentwicklung fördert und die Gnocchi zäh statt zart macht. Der entscheidende Schritt ist das Abdampfen lassen.

Den Gnocchi-Teig richtig kneten: Schnell und gefühlvoll

Sobald das Mehl zu den Kartoffeln gegeben wird, beginnt die Glutenbildung. Ziel ist es, die Zutaten nur so lange zu vermengen, bis ein homogener Teig entsteht. Langes Kneten entwickelt ein starkes Glutennetzwerk, das für Brot erwünscht ist, bei Gnocchi aber zu einer zähen, unangenehmen Textur führt. Arbeite daher zügig und mit leichtem Druck.

Profi-Tipp

Gib das Mehl nicht auf einmal hinzu. Siebe etwa zwei Drittel darüber, verarbeite es kurz und gib den Rest nur bei Bedarf dazu. Jeder Kartoffeltyp und Grünkohl hat einen anderen Feuchtigkeitsgehalt. Der Teig ist perfekt, wenn er sich gerade so nicht mehr klebrig anfühlt.

Das Formen der Rillen: Mehr als nur Optik

Das Rollen der Gnocchi über die Zinken einer Gabel oder ein Gnocchi-Brett ist nicht nur Tradition. Die Rillen vergrößern die Oberfläche des Gnoccho erheblich. Diese vergrößerte Oberfläche sorgt dafür, dass die Tomatensoße besser anhaftet und jeder Bissen eine perfekte Kombination aus Pasta und Soße ist. Ohne Rillen würde die Soße leichter abperlen.

Variationen, Lagerung und Meal-Prep

Ein gutes Grundrezept lässt sich anpassen und clever vorbereiten. Hier sind die wichtigsten Informationen zur Lagerung und für mögliche Abwandlungen.

Mögliche Variationen

  • Vegane Grünkohl Gnocchi: Lasse das Eigelb weg. Der Teig wird eventuell etwas weniger geschmeidig. Füge einen zusätzlichen Esslöffel Olivenöl hinzu, um die fehlende Fettkomponente auszugleichen.
  • Andere Mehlsorten: Ersetze bis zu 30% des Weizenmehls durch Dinkelmehl (Type 630) oder Hartweizengrieß für einen etwas rustikaleren Biss.
  • Intensivere Würze: Füge eine Prise Chiliflocken zur Tomatensoße hinzu oder röste einige Salbeiblätter in Butter an und schwenke die fertigen Gnocchi darin anstelle der Tomatensoße.

Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren

Die Textur von Gnocchi ist empfindlich. Die richtige Lagerung ist daher entscheidend.
Rohe Gnocchi: Rohe Gnocchi sollten möglichst sofort gekocht werden. Wenn Du sie kurzzeitig lagern musst (maximal 1-2 Stunden), lege sie auf ein gut bemehltes Brett oder Tuch, ohne dass sie sich berühren, und bedecke sie leicht.
Gekochte Gnocchi: Gekochte Gnocchi bewahrst Du am besten getrennt von der Soße im Kühlschrank auf (bis zu 2 Tage). Zum Aufwärmen ist das Anbraten in einer Pfanne mit etwas Olivenöl oder Butter ideal. Dadurch erhalten sie eine leicht knusprige Außenseite und werden innen wieder weich. Das erneute Kochen in Wasser wird nicht empfohlen, da sie matschig werden können.
Einfrieren: Zum Einfrieren die rohen, geformten Gnocchi auf einem bemehlten Brett mit Abstand zueinander für ca. 1 Stunde schockfrosten. Sobald sie hart sind, kannst Du sie in einen Gefrierbeutel umfüllen. So kleben sie nicht zusammen. Die gefrorenen Gnocchi direkt ins kochende Salzwasser geben und garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen (dauert 1-2 Minuten länger als bei frischen).

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum werden meine Gnocchi zäh oder gummig?

Die zwei häufigsten Ursachen sind: 1. Die Verwendung von festkochenden Kartoffeln, die zu viel Wasser enthalten und mehr Mehl erfordern. 2. Zu langes Kneten des Teiges, was zu einer übermäßigen Entwicklung von Gluten führt. Halte Dich strikt an mehligkochende Kartoffeln und knete den Teig nur, bis er gerade so zusammenhält.

Kann ich die Grünkohl Gnocchi auch ohne Ei zubereiten?

Ja, das ist möglich. Das Eigelb dient als zusätzlicher Binder und sorgt für Geschmack und Geschmeidigkeit. Ohne Ei ist der Teig etwas weniger stabil. Achte darauf, die Gnocchi besonders behutsam zu formen und zu kochen. Ein Löffel Olivenöl im Teig kann helfen, die Textur zu verbessern.

Kann ich auch anderen Kohl anstelle von Grünkohl verwenden?

Prinzipiell ja. Spinat ist eine klassische Alternative. Wichtig ist, dass das Gemüse sehr gut ausgedrückt wird, um keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Teig zu bringen. Schwarzkohl (Palmkohl) funktioniert ebenfalls sehr gut und hat ein ähnliches Geschmacksprofil wie Grünkohl.

Wie friere ich die Gnocchi am besten ein, ohne dass sie zusammenkleben?

Der Schlüssel ist das Schockfrosten in einer einzelnen Lage. Lege die rohen, fertig geformten Gnocchi auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder einen großen Teller, sodass sie sich nicht berühren. Stelle dieses für ca. 1-2 Stunden in den Gefrierschrank. Sobald sie steinhart sind, kannst Du sie problemlos in einen Gefrierbeutel oder eine Dose umfüllen.

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