Rezept: Cremige Grünkohl-Lasagne mit Ricotta und Parmesan

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
14 Minuten Lesezeit

Diese cremige Grünkohl-Lasagne ist eine moderne und durchdachte Interpretation des italienischen Klassikers. Anstelle einer schweren Béchamelsauce setzen wir auf eine leichte, aber geschmacksintensive Füllung aus Ricotta, Parmesan und sorgfältig gegartem Grünkohl. Das Ergebnis ist ein vegetarisches Hauptgericht, das durch seine klare Aromatik und eine ausgezeichnete Textur besticht. Dieser Beitrag führt Dich nicht nur durch die Zubereitung, sondern erklärt auch die entscheidenden Techniken, die dieses Rezept von anderen unterscheiden. Du lernst, wie Du eine wässrige Konsistenz vermeidest, die Zutaten optimal zur Geltung bringst und die Lasagne perfekt schichtest. Wir analysieren die Funktion jeder Zutat und geben Dir das Wissen an die Hand, um konsistent überzeugende Ergebnisse zu erzielen.

Cremige Grünkohl-Lasagne mit Ricotta und Parmesan

Diese vegetarische Lasagne kombiniert würzigen Grünkohl mit einer gehaltvollen Ricotta-Füllung und einer goldbraun überbackenen Parmesankruste. Ein aromatisches Ofengericht, das sättigt und schmeckt.
Noch keine Bewertung vorhanden
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 5 Minuten
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

Zutaten
  

Zutaten

  • 250 g Lasagneplatten (ohne Vorkochen)
  • 300 g frischer Grünkohl gewaschen und grob gehackt
  • 500 g Ricotta
  • 100 g Parmesan frisch gerieben
  • 1 mittelgroße Zwiebel fein gewürfelt
  • 2 Zehen Knoblauch fein gehackt
  • 400 g gehackte Tomaten aus der Dose
  • 2 EL Olivenöl
  • 0.5 TL geriebene Muskatnuss
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Anleitungen
 

  • Den Backofen auf 200°C (180°C Umluft) vorheizen. Eine Auflaufform leicht einfetten.
  • In einer großen Pfanne das Olivenöl bei mittlerer Hitze erhitzen. Die gewürfelte Zwiebel hinzufügen und ca. 5 Minuten glasig dünsten. Den gehackten Knoblauch dazugeben und eine weitere Minute mitdünsten, bis er duftet.
  • Den gehackten Grünkohl nach und nach in die Pfanne geben und unter Rühren zusammenfallen lassen. Etwa 5-7 Minuten garen, bis der Grünkohl weich ist. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und die Pfanne vom Herd nehmen.
  • In einer mittelgroßen Schüssel den Ricotta, die Hälfte des geriebenen Parmesans (50 g), die Muskatnuss, Salz und Pfeffer gründlich vermischen, bis eine cremige Masse entsteht.
  • Nun die Lasagne schichten: Eine dünne Schicht der gehackten Tomaten auf dem Boden der Auflaufform verteilen. Eine Schicht Lasagneplatten darauflegen. Die Hälfte der Ricotta-Mischung darauf verstreichen, gefolgt von der Hälfte der Grünkohl-Mischung.
  • Eine weitere Schicht Lasagneplatten auf den Grünkohl legen. Darauf die restliche Ricotta-Creme und den restlichen Grünkohl verteilen. Mit einer letzten Schicht Lasagneplatten abschließen.
  • Die restlichen gehackten Tomaten gleichmäßig über die oberste Nudelschicht gießen und mit dem übrigen Parmesan (50 g) bestreuen.
  • Die Lasagne im vorgeheizten Ofen für 35-40 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun und die Soße an den Rändern leicht blubbert. Vor dem Anschneiden die Lasagne etwa 10 Minuten ruhen lassen, damit sie sich setzen kann.

Notizen

Tipps für Variationen

  • Mehr Würze: Für eine pikante Note eine Prise Chiliflocken zusammen mit dem Knoblauch in die Pfanne geben.
  • Andere Käsesorten: Anstelle von Ricotta kann auch eine Mischung aus Ricotta und Blattspinat verwendet werden. Mozzarella auf der obersten Schicht sorgt für zusätzliche Fäden.
  • Vorbereitung: Die Lasagne kann komplett vorbereitet und bis zum Backen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Backzeit verlängert sich dann eventuell um 5-10 Minuten.
  • Lasagneplatten: Die Verwendung von "No-Boil"-Lasagneplatten (ohne Vorkochen) vereinfacht die Zubereitung erheblich. Wenn Sie reguläre Platten verwenden, kochen Sie diese gemäß Packungsanweisung vor.
Tried this recipe?Let us know how it was!

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Ideal für: Kalte Tage, vegetarische Hauptspeise
  • Besonderheit: Cremigkeit ohne Béchamel durch eine stabile Ricotta-Füllung
  • Schlüssel-Tipp: Den Grünkohl vor dem Schichten garen, um den Wassergehalt gezielt zu reduzieren und eine feste Struktur zu gewährleisten.

Warum diese Grünkohl-Lasagne ohne Béchamel überzeugt

Die Entscheidung, bei dieser Lasagne auf eine klassische Béchamelsauce zu verzichten, ist zentral für ihr Geschmacksprofil und ihre Textur. Eine Béchamel, basierend auf einer Mehlschwitze (Roux), Milch und Muskat, kann Gerichte reichhaltig, aber auch schwer und dominant machen. Unsere Methode mit einer Ricotta-Creme bietet eine leichtere, frischere Alternative, die den Eigengeschmack des Grünkohls und des Parmesans in den Vordergrund stellt.

Die Ricotta-Mischung erfüllt mehrere Funktionen gleichzeitig: Sie liefert die notwendige Feuchtigkeit, damit die Lasagneplatten garen können, sorgt für eine stabile Bindung zwischen den Schichten und erzeugt eine samtige Cremigkeit, ohne auf Mehl zurückzugreifen. Der hohe Fett- und Proteingehalt des Käses emulgiert während des Backens und verbindet sich mit der Flüssigkeit aus den Tomaten zu einer homogenen, sämigen Sauce direkt in der Auflaufform. Das Ergebnis ist eine Lasagne, die nach dem Backen stabil bleibt und sich präzise schneiden lässt.

Zutatenauswahl: Die Basis für eine gelungene vegetarische Lasagne

Die Qualität der wenigen Hauptzutaten ist entscheidend für das Endergebnis. Eine falsche Wahl kann die Textur und den Geschmack der gesamten Lasagne negativ beeinflussen.

Grünkohl: Frisch oder tiefgekühlt?

Die Wahl des Grünkohls hat direkte Auswirkungen auf die Zubereitung und die finale Konsistenz. Beide Varianten sind nutzbar, erfordern aber eine unterschiedliche Handhabung.

Vorteile von frischem Grünkohl

  • Bessere Textur: Behält nach dem Garen mehr Biss.
  • Weniger Wasser: Enthält von Natur aus weniger überschüssiges Wasser, was eine wässrige Lasagne verhindert.
  • Intensiverer Geschmack: Das Aroma ist oft nussiger und komplexer.

Herausforderungen bei tiefgekühltem Grünkohl

  • Hoher Wassergehalt: Muss nach dem Auftauen extrem gut ausgedrückt werden, um die Füllung nicht zu verwässern.
  • Weichere Textur: Die Zellstruktur ist durch das Einfrieren bereits aufgebrochen, was zu einer weicheren Konsistenz führt.
  • Vorbereitung: Das vollständige Auftauen und Ausdrücken ist ein kritischer, zusätzlicher Arbeitsschritt.

Die Rolle von Ricotta und Parmesan

Die Käsesorten sind nicht nur Geschmacksträger, sondern auch technische Komponenten. Ricotta ist ein Frischkäse aus Molke, dessen feinkörnige Struktur und milder Geschmack die ideale Basis für die Creme bilden. Ein höherer Fettgehalt sorgt für ein cremigeres Ergebnis. Wähle daher keinen fettreduzierten Ricotta, da dieser beim Backen dazu neigt, wässrig zu werden und zu gerinnen.

Parmigiano Reggiano ist für die Würze unerlässlich. Er liefert Salz, Tiefe und Umami – die fünfte Geschmacksrichtung, die für ein vollmundiges Aroma sorgt. Verwende unbedingt frisch geriebenen Parmesan. Fertig geriebener Käse aus der Tüte enthält oft Trennmittel wie Stärke oder Zellulose, die das Schmelzverhalten beeinträchtigen und eine gummiartige Kruste erzeugen können. Die goldbraune Kruste entsteht durch die Maillard-Reaktion, bei der die Proteine und der Restzucker im Käse bei Hitze reagieren und komplexe Röstaromen bilden.

Technik im Detail: So gelingt die perfekte Schichtung und Garung

Die korrekte Vorbereitung und Anordnung der Komponenten sind der Schlüssel zu einer Lasagne, die ihre Form hält und geschmacklich überzeugt.

Schritt 1: Wasserreduktion des Grünkohls

Der kritischste Schritt bei der Vorbereitung der Füllung ist das Andünsten des Grünkohls. Grünkohl enthält von Natur aus viel Wasser, das beim Backen austreten und den Boden der Lasagne durchweichen würde.

Wichtiger Hinweis

Das sorgfältige Andünsten des Grünkohls, bis er sichtbar zusammengefallen und die austretende Flüssigkeit in der Pfanne verdampft ist, ist essenziell. Wenn Du diesen Schritt überspringst oder verkürzt, wird die Lasagne garantiert wässrig und die Schichten verlieren jeglichen Halt.

Durch das Erhitzen mit Zwiebeln und Knoblauch wird nicht nur Wasser entzogen, sondern es entstehen auch erste Röstaromen, die der Füllung eine tiefere geschmackliche Komplexität verleihen.

Schritt 2: Die Logik des Schichtens

Die Reihenfolge der Schichten ist kein Zufall, sondern folgt einer klaren Funktion.
Tomatenschicht am Boden: Eine dünne Schicht Tomatensauce auf dem Boden der Form verhindert das Anhaften der untersten Lasagneplatte und liefert die erste Feuchtigkeit, die die Nudel zum Garen benötigt.
Ricotta vor Grünkohl: Indem die Ricotta-Creme direkt auf die Nudelplatte gestrichen wird, bildet sie eine cremige, feuchte Basis. Der darauf verteilte Grünkohl wird so optimal eingebettet.
Abschlussschicht: Die oberste Nudelschicht wird mit den restlichen Tomaten bedeckt. Dies schützt die Pasta vor dem Austrocknen im Ofen. Der abschließende Parmesan sorgt für die bereits erwähnte, aromatische Kruste.

Schritt 3: Die unverzichtbare Ruhephase

Nach dem Backen ist die Lasagne extrem heiß und die Struktur noch nicht vollständig gefestigt. Das sofortige Anschneiden würde dazu führen, dass die Schichten auseinanderfließen.

Profi-Tipp

Die Ruhezeit von 10 Minuten nach dem Backen ist nicht optional. In dieser Zeit kühlt die Lasagne leicht ab, die Stärke in den Nudelplatten geliert vollständig und die Saucen ziehen an. Dadurch wird die Struktur stabil und Du kannst saubere, appetitliche Stücke schneiden.

Anpassungen und Vorratshaltung: Deine Grünkohl-Lasagne, dein Stil

Dieses Rezept dient als solide Grundlage, die Du nach Deinen Vorlieben anpassen kannst.

Mögliche Variationen

  • Zusätzliche Textur: Füge der Grünkohl-Mischung eine Handvoll grob gehackte Walnüsse oder geröstete Pinienkerne hinzu, um einen nussigen Biss zu erzeugen.
  • Mehr Würze: Eine Prise Chiliflocken in der Grünkohl-Pfanne oder ein anderer Hartkäse wie Pecorino anstelle eines Teils des Parmesans verleihen zusätzliche Schärfe und Intensität.
  • Andere Käsesorten: Du kannst einen Teil des Parmesans durch geriebenen Provolone oder Scamorza ersetzen, um eine rauchigere Note und eine stärkere Fädenbildung zu erreichen.

Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren

Eine gut gemachte Lasagne lässt sich hervorragend lagern und vorbereiten.
Aufbewahren: Reste halten sich in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank für 3-4 Tage. Der Geschmack intensiviert sich oft über Nacht.
Aufwärmen: Die beste Methode ist das Aufwärmen im Ofen bei 160°C Umluft für ca. 15-20 Minuten, abgedeckt mit Alufolie, damit die Oberfläche nicht verbrennt. So wird die Kruste wieder leicht knusprig. Die Mikrowelle funktioniert auch, führt aber zu einer weicheren Textur.
Einfrieren: Du kannst die Lasagne sowohl gebacken als auch ungebacken einfrieren. Ungebacken ist vorzuziehen, da die Nudeln die Sauce dann erst beim finalen Backen aufsaugen. Die Lasagne direkt aus dem Gefrierschrank (abgedeckt) backen und die Backzeit um ca. 20-30 Minuten verlängern. Beachte, dass Ricotta nach dem Auftauen eine leicht krümeligere Textur aufweisen kann, was aber im Gesamtgericht kaum auffällt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich auch gefrorenen Grünkohl verwenden?

Ja, die Verwendung von tiefgekühltem Grünkohl ist möglich. Es ist jedoch absolut entscheidend, den Grünkohl vollständig aufzutauen und danach so viel Wasser wie möglich auszudrücken. Wickle ihn dazu in ein sauberes Küchentuch und wringe ihn kräftig aus. Andernfalls wird die Füllung zu nass und die Lasagne verliert ihre Struktur.

Meine Lasagne ist wässrig geworden, woran liegt das?

Eine wässrige Lasagne hat meist eine von zwei Ursachen: Entweder wurde der Grünkohl nicht ausreichend angedünstet und entwässert, oder es wurde ein fettarmer Ricotta verwendet, der bei Hitze Wasser abgibt, anstatt cremig zu werden. Stelle sicher, dass Du beide Punkte beachtest, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Kann ich diese Lasagne einen Tag im Voraus vorbereiten?

Ja, dieses Gericht eignet sich hervorragend zur Vorbereitung. Du kannst die Lasagne komplett fertig schichten, mit Frischhaltefolie abdecken und für bis zu 24 Stunden im Kühlschrank lagern. Nimm sie etwa 30 Minuten vor dem Backen aus dem Kühlschrank, damit sie Zimmertemperatur annehmen kann. Die Backzeit kann sich dadurch leicht um 5-10 Minuten verlängern.

[FAQ_SCHEMA_JSON_LD] [/FAQ_SCHEMA_JSON_LD]
Teile diesen Beitrag
Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
Follow:
Wir sind leidenschaftliche Pasta-Liebhaber und teilen hier unsere besten Rezepte, Kochtechniken und Tipps rund um die italienische Küche. Mit einer Liebe zu frischen Zutaten und traditionellen Zubereitungen bringen wir euch die Vielfalt der Pastagerichte direkt auf den Teller. Unser Ziel ist es, euch zu inspirieren, die italienische Küche zu Hause auf einfache Weise nachzukochen und zu genießen. Neben unserer Leidenschaft für Pasta betreiben wir auch weitere Blogs: Auf unserem Hunde-Blog teilen wir Tipps zur Pflege, Ernährung und dem Zusammenleben mit Hunden. Unser Liebe & Esoterik Blog bietet Einblicke in Beziehungen, Astrologie und spirituelle Themen. Für alle Pferdefreunde gibt es unseren Pferde-Blog, wo wir Wissen und Erfahrungsberichte rund um Reiten, Pferdehaltung und Training veröffentlichen. Egal, ob du auf der Suche nach neuen Rezepten bist oder dich für andere Themen interessierst – bei uns findest du spannende Artikel und wertvolle Tipps. Buon Appetito!