Geht es darum, die perfekte Pasta zu kochen, lassen die Küchenweisheiten nicht lange auf sich warten. Und davon gibt es viele. Einige davon sind sinnvoll, andere können einem das Nudelgericht aber auch verderben. Es ist daher eine gute Idee, zumindest die häufigsten Stolperfallen beim Nudelkochen zu vermeiden.
Wir haben uns einige der häufigsten Tipps rund ums Nudelkochen für Sie ein wenig genauer angesehen und auf ihren Wahrheitsgehalt getestet.
1) Öl im Wasser sorgt dafür, dass die Nudeln nicht verkleben
Um Pasta ranken sich viele Mythen. Wir klären einige von ihnen auf.
Ein wahrer Dauerbrenner ist der Tipp, neben etwas Salz auch einen guten Schuss Öl ins Nudelwasser zu geben. Damit will man erreichen, dass die Nudeln nicht aneinanderkleben und zudem einen besseren Geschmack erhalten. Leider handelt es sich dabei um einen schlechten Ratschlag. Zum einen wird dadurch hochwertiges Öl verschwendet, zum anderen umgibt das Öl die Pasta mit einem Film, wodurch die Nudeln keine Soße mehr aufnehmen können.
Besser: Achten Sie darauf, dass Sie pro 100 Gramm Pasta immer mindestens einen halben Liter Wasser rechnen. Es hilft auch, wenn Sie die Nudeln während des Kochens regelmäßig umrühren.
2) Pro 100 Gramm Nudeln sollten 10 Gramm Salz zugegeben werden
Zu viel Salz gilt als schädlich für die Gesundheit. Entsprechend wird auch beim Kochen gerne mit Salz gespart. Beim Kochen von Nudeln ist dies aber nicht ratsam. Denn fehlt das Salz, ist ein optimaler Geschmack nicht zu erreichen. Zuviel Salz ist aber auch von Nachteil, da so der Geschmack der Pasta überdeckt wird. Die Empfehlung pro 100 Gramm Nudeln zehn Gramm Salz zu verwenden, ist daher richtig.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie das Salz erst zugeben, wenn das Wasser kocht. Geben Sie es aber auf jeden Fall zu, bevor Sie die Nudeln in den Topf geben!
3) Man muss sich immer genau an die angegebene Kochzeit halten, sonst werden die Nudeln matschig
Die angegebene Kochzeit muss genau eingehalten werden? Stimmt nicht!
Bei allen Nudeln aus dem Handel ist eine Kochzeit vermerkt. Jedoch passiert es hin und wieder, dass die Pasta trotz genauer Einhaltung der angegebenen Zeiten noch nicht gar oder sogar matschig sind. Das liegt daran, dass die optimale Kochzeit von verschiedenen Faktoren abhängt und daher nicht immer der angegebenen Kochzeit entsprechen muss. Sich blind auf diese Angaben zu verlassen, ist demnach falsch.
Besser: Stellen Sie sich einen Timer, der eine Minute (oder auch zwei) vor Ablauf der angegebenen Kochzeit klingelt. Prüfen Sie dann, welche Konsistenz Ihre Pasta aufweist. Wiederholen Sie diesen Test bei Bedarf jede Minute, bis die Nudeln die perfekte Beschaffenheit aufweisen.
4) Pasta muss nach dem Kochen mit kaltem Wasser abgeschreckt werden
Immer wieder liest man, dass Nudeln nach dem Kochen mit kaltem Wasser abgeschreckt werden müssen. Auch dieser Tipp ist leider falsch. Während man Gemüse oder Eier durchaus abschrecken kann, so sollte man dies bei Nudeln keinesfalls tun. Denn durch das Abschrecken mit kaltem Wasser waschen Sie die Stärke ab und die Nudeln verlieren ihre Klebrigkeit. Verlieren die Nudeln ihre Konsistenz, kann die Soße nicht mehr so gut an ihnen haften.
5) Gekochte Nudeln kann man im Sieb stehenlassen, bis die Soße fertig ist
Es ist nicht sonderlich ratsam, die Nudeln im Sieb stehenzulassen.
Häufig wird das Nudelwasser sofort bei Kochbeginn aufgesetzt, auch wenn das Gericht eine aufwändigere Soße umfasst. Die Folge: Die Pasta ist vor der Soße fertig und die Nudeln bleiben nach dem Abgießen im Sieb oder Topf stehen. Ist doch kein Problem, oder? Doch ist es. Denn bleiben die Nudeln zu lange stehen, kleben sie zusammen. Zudem können sich gerade im Sommer bei heißen Temperaturen auf den feuchten Nudeln schnell Keime bilden. Somit ist auch diese Aussage falsch.
Besser: Setzen Sie das Nudelwasser zeitlich so auf, dass die Nudeln möglichst zeitgleich mit der Soße fertig werden. Geben Sie dann die Pasta direkt zur Soße. Tipp: Wenn Sie etwas Nudelwasser in die Soße geben, wird diese durch die stärkehaltige Flüssigkeit noch sämiger.
