Nudeln und ihre Irrtümer

Fast jeder Deutsche isst regelmäßig Nudeln. In den meisten Familien kommen sie mehrmals wöchentlich auf den Tisch. Doch gibt es auch einige Irrglauben, die sich fälschlicherweise eingeschlichen haben.

Dass Nudeln dick machen, ist nur einer der vielen Irrtümer, die sich über die Jahre verbreitet haben.

Dass Nudeln dick machen, ist nur einer der vielen Irrtümer, die sich über die Jahre verbreitet haben.

Machen Nudeln dick? Kommen sie wirklich aus Italien? Fertige ich den Teig mit oder ohne Eiern an? Müssen Nudeln abgeschreckt werden? Der eine macht es so, der andere macht es so. Aber wie ist es denn nun richtig? Mit dem Kauf von circa 12 Prozent der italienischen Exportpasta ist Deutschland weltweit Importeur Nummer 1. Statisch gesehen essen die Deutschen fast sechs Kilogramm Nudeln im Jahr. Zeit, um mit einigen Vorurteilen aufzuräumen.

Nudeln machen dick

Nudeln seien Dickmacher, heißt es. Dabei empfiehlt sogar die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Nudeln zu konsumieren. Vielmehr gehören sie sogar zum von der DGE vorgegebenen Grundnahrungsplan. Auch das tägliche Essen von Nudeln wird laut DGE nicht als ungesund eingestuft. Eine gekochte Menge von 200 bis 250 Gramm Nudeln pro Tag ist okay. Richtig eingesetzt, sind Nudeln ideale Schlankmacher, da sie ihr Volumen während des Kochens mehr als verdoppeln. Was allerdings dick macht, sind fettige Beilagen wie zum Beispiel eine Käsesoße. Klar kann man auch diese mal genießen. Doch empfehlen wir, in der Regel zu leichten Tomaten- und Gemüsesoßen zu greifen.

Nudelteig mit oder ohne Ei

Wie Sie wissen, finden Sie in unserer Rubrik „Pasta selbermachen“ einige Nudelteig-Rezepte. Darunter die Variante ohne Eier und die mit Eiern. Hierzulande ist die Version mit Eiern die beliebteste Variante. In Italien wird je nach Region eher auf Eier verzichtet. Die Italiener verwenden gerne Hartweizengrieß für ihren Nudelteig. Eierteigwaren mit besonderen Kennzeichnungen wie Extra, Spezial, mit hohem Eigehalt, nach Omas Rezept oder Ähnliches müssen in Deutschland mindestens vier Eier enthalten. Übrigens: Nudeln, die weniger als 2,5 Eier pro Kilogramm Grieß oder Mehl enthalten, dürfen als frei von Eiern gekennzeichnet werden.

Nudeln kommen aus Italien

Italien ist die Heimat der Pasta? Leider falsch. Schon vor über 4.000 Jahren sollen die Chinesen Teigwaren hergestellt haben. Am Gelben Fluss wurden bei Ausgrabungen 4.000 Jahre alte Hirsenudeln gefunden. Das erste Nudelrezept aller Zeiten wurde auf Pergament niedergeschrieben. Nach Italien gelangte die Nudel dann über Griechenland. Um 1.000 n. Chr. wurden in einem italienischen Kochbuch Rezepte für Lasagne und Makkaroni gefunden. Schon die Etrusker sollen zwischen 700 bis 100 v. Chr. Teigwaren gegessen haben. Um alle Romantiker zu beruhigen, die glaubten, dass die Nudel aus Italien kommt: In Italien wurde die Nudel immerhin salonfähig. Der Genuese Paolo Agnese eröffnete 1825 die erste Nudelfabrik der Welt.

Müssen Nudeln abgeschreckt werden?

Um eine gute Bindung zwischen Soße und Nudeln zu erhalten ist es unter anderem wichtig, während des Kochens mehrmals umzurühren.

Um eine gute Bindung zwischen Soße und Nudeln zu erhalten ist es unter anderem wichtig, während des Kochens mehrmals umzurühren.

Wir beschäftigten uns bereits in einem anderen Artikel mit der Frage, wie das Zusammenkleben der Nudeln zu verhindern ist. Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Auf 200 Gramm Pasta kommen rund zwei Liter Wasser. Während des Kochprozesses sollten Sie immer wieder umrühren. Damit löst sich die Stärke zwischen den Nudeln und verteilt sich im Topf. Anschließend empfehlen wir, die Nudeln direkt in die Sauce zu legen. Der Vorteil ist, dass die Stärke dann die Pasta umgibt und dafür sorgt, dass die Soße an den Nudeln haften bleibt.