Insekten in Pasta: Ekelhaft oder umweltbewusst?

Heuschrecken und Nudeln? Das geht nicht zuletzt, seitdem die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) den Verzehr von Kerbtieren zur Bekämpfung von Hungersnot vorgeschlagen hat. Doch ist das auch appetitlich?

Heuschrecken auf dem Speiseplan? In einigen Jahren ist das sicherlich nicht mehr so ungewöhnlich.

Heuschrecken auf dem Speiseplan? In einigen Jahren ist das sicherlich nicht mehr so ungewöhnlich.

Ja, das ist wirklich eine gute Frage. Denn schließlich läuft vielen von uns ein kalter Schauer den Rücken runter, denken wir daran, Insekten zu verzehren. Vor allem das Dschungelcamp bei RTL bringt uns diesen Ekel in aller Regelmäßigkeit nahe. Doch in vielen Gebieten der Welt gelten Insekten als ideale Nahrung. Eine Meinung, die Stück für Stück auch nach Europa gelangt. Seit einigen Jahren existieren Unternehmen, die unter anderem Pasta aus Weizen- und Insektenmehl herstellen.

Spätestens seitdem die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) den Verzehr von Kerbtieren zur Bekämpfung der Hungersnot vorgeschlagen hat, scheinen Insekten auf dem Speiseplan angekommen zu sein. Bei „L’atelier à pâte“ ist das definitiv so. Das in Ostfrankreich ansässige Unternehmen wirbt mit unterschiedlichen Nudelsorten, welche mit Heuschrecken- oder Grillenmehl hergestellt wurden. Auch die belgische Firma „Aldento“ hat ähnliche kreative Idee – sie verkauft Bio-Pasta aus Mehlkäfer-, Eier- und Hartweizenmehl.

Heuschrecken, Raupen, Bienen, Ameisen und Co.

Was beide Unternehmen in den Mittelpunkt ihrer Verkaufsstrategie stellen, ist der hohe Gehalt an Nahrungsstoffen und Proteinen. Vor allem Sportlern, Genesenden und ernährungsbewussten Menschen wird der Verzehr von Kerbtieren nahegelegt. Auch in Deutschland experimentiert man mit Insekten. Zwei junge Unternehmer aus Osnabrück haben einen eigenen Burger entwickelt – aus Insekten! Der soll hervorragend schmecken, genau wie die Nudeln von „L’atelier à pâte“. Das Unternehmen verspricht, dass die Kombination von Grillen und Steinpilzen der Pasta einen besonderen, nussigen Geschmack verleihen würde.

„Aldento“ stellt seinen Kunden sogar ein französisches Rezeptbuch im PDF-Format zur Verfügung, welches „leckere“ Insekten-Gerichte vorstellt. Doch geht es bei diesen speziellen Gerichten nicht nur um den Geschmack, sondern auch um das Umweltbewusstsein. Schließlich stehen Insekten schon lange auf dem Speiseplan von rund zwei Milliarden Menschen. Nicht nur in Asien, sondern auch in Lateinamerika und Afrika werden Käfer, Raupen, Bienen, Ameisen und Co. verzehrt. Tatsächlich gibt es mehr als 1.900 Arten, welche essbar sind.