Vielleicht sollten Sie in Zukunft auf heimische Pasta zurückgreifen: Deutscher Hartweizen – so Professor Dr. Friedrich Longin von der Universität Hohenheim – besitzt zwischenzeitlich fünfmal mehr gelbe Carotinoide als Brotweizen und erhöht somit die Sehkraft.
Pasta aus deutschem Hartweizen verbessert die Sehkraft, wie Professor Dr. Friedrich Longin von der Universität Hohenheim herausfand.
Gelb ist die Lieblingsfarbe vieler deutscher Pasta-Liebhaber, wenn es um Nudeln geht. Anders als der Südeuropäer greift der Deutsche bevorzugt zu goldgelber Pasta, auch wenn er keine Eiernudeln erwirbt. Verantwortlich für die im Vergleich zu italienischen Produkten stärkere Färbung sind natürliche Carotinoide, wie man sie zum Beispiel auch in Karotte, Kürbis oder auch im Eigelb findet und keine künstlichen Farbstoffe.
Um diesem Kundenwunsch zu entsprechen, haben heimische Hartweizenzüchter im Laufe der Zeit immer gelberen Hartweizen gezüchtet. Und so besitzt deutscher Hartweizen – so Professor Dr. Friedrich Longin von der Universität Hohenheim – zwischenzeitlich fünfmal mehr gelbe Carotinoide als Brotweizen.
Bessere Sehkraft dank Lutein und Zeaxanthin
Dieser höhere Carotingehalt kann sich positiv auf die Gesundheit unserer Augen auswirken. Speziell die gelben Carotinoide Lutein und Zeaxanthin sind für eine einwandfreie Augenfunktion von hoher Bedeutung und können – als wirkungsvolle Antioxidantien – oxidative Schäden an der Makula des Auges verhindern. Durch eine gezielte Zufuhr von Lutein ist es zum Beispiel möglich, die Entwicklung einer altersbezogenen Makuladegeneration (AMD), der häufigsten Ursache für Sehbehinderungen im Alter in den Industrienationen, zu verzögern oder gänzlich zu umgehen. Zwar sei noch nicht abschließend geklärt, wie viel Lutein hierfür täglich zugeführt werden müsse, jedoch könne die gelbe Pasta – so die Meinung der Forscher – in jedem Fall einen relevanten Teil des Bedarfs abdecken.
Einen solch hohen Carotingehalt findet man bei deutschem, aber auch bei französischem und kanadischem Hartweizen. Diese Produkte schlagen mit einem fast doppelt so hohen Luteingehalt wie italienische Sorten zu Buche. Bisher kann jedoch nur ein Drittel des deutschen Bedarfs aus regionalem Anbau gedeckt werden. Professor Dr. Longin plädiert daher für eine Ausweitung der heimischen Produktion.
