Führt Pasta am Abend zu einem höheren Blutzuckerspiegel?

Wer unter Prädiabetes leidet, sollte am Nachmittag oder Abend auf kohlenhydratreiche Mahlzeiten wie Pasta verzichten. So das Ergebnis einer randomisierten Studie, die in der Wissenschaftlichen Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen ist.

Führt Pasta am Abend zu einem höheren Blutzuckerspiegel? Dieser Frage widmete sich nun eine Studie.

Führt Pasta am Abend zu einem höheren Blutzuckerspiegel? Dieser Frage widmete sich nun eine Studie.

Die innere Uhr spielt bei der Regelung von Stoffwechselprozessen eine wesentliche Rolle. Eine Annahme, die bei Nagern schon längere Zeit bewiesen ist. Nun untersuchte das Team um Katharina Keßler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung kürzlich, inwiefern es beim Menschen von Bedeutung ist, zu welcher Tageszeit welche Nährstoffe aufgenommen werden. Hier geht es zur Studie.

Hierzu wurden 29 Männer mit Mitte 40 ausgewählt, die übergewichtig aber nicht fettleibig waren. 18 dieser Personen verfügten über eine normale Blutzuckerregulation, während die restlichen 11 Teilnehmer entweder leicht erhöhte Blutzuckerwerte aufwiesen oder bereits unter einer gestörten oralen Glukosetoleranz (Prädiabetes) litten. Diese 29 Teilnehmer mussten nun über vier Wochen zwei unterschiedliche Diäten einhalten, die an sich dieselbe Menge an Kalorien, Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten lieferten. Jedoch unterschied sich die Tageszeit, zu der die Kohlenhydrate und Fette aufgenommen wurden.

Alle Teilnehmer hielten ihr Körpergewicht

Nach Ablauf der vier Wochen zeigte sich, dass alle Teilnehmer ihr Körpergewicht gehalten hatten. Bei den gesunden Probanden war auch kein Einfluss auf den Glukosestoffwechsel zu erkennen. Bei den Männern mit Prädiabetes kam es jedoch nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten in der zweiten Tageshälfte zu einer auffälligen Verschlechterung der Glukosetoleranz. Es zeigte sich, dass es dem Körper offensichtlich schwerer fiel, zu dieser Zeit Glukose nach den Mahlzeiten rasch abzubauen. Eine solche postprandiale Hyperglykämie ist das Zeichen einer zunehmenden Insulinresistenz, die letzten Endes zur Entwickelung eines Diabetes führt.

Unterschiede in der Insulinkonzentration konnte jedoch nicht festgestellt werden, weshalb nicht vollständig geklärt werden konnte, wie es zu den Unterschieden im Blutzuckerprofil kommt. Vermutet wird jedoch, dass sich die tageszeitabhängigen Unterschiede durch die verringerte Ausschüttung der Darmhormone GLP-1 und PYY erklären lassen. GLP-1 erhöht die Freisetzung von Insulin, während PYY die Magenentleerung und Bildung von Verdauungsenzymen hemmt.