Ernteausfälle beim Hartweizen: Die Pasta wird knapp

Ohne Pasta wäre das Leben deutlich ärmer. Denn für viele Menschen sind Nudelgerichte aus der heimischen Küche oder auch aus den Menüs der italienischen Restaurants nicht mehr wegzudenken. Doch nun könnte es aufgrund von Dürren und extremen Hitzen knapp werden mit der Pasta. Denn die heftigen Ernteausfälle beim Hartweizen sorgen dafür, dass die italienischen Hersteller Probleme bekommen, ausreichend Pasta zu produzieren.

Zu erwarten ist, dass das Angebot an Pasta in Deutschland kleiner wird und zudem die Preise insbesondere für Discounter-Produkte steigen. Schuld daran könnte der Klimawandel sein.

Fast 50 Prozent weniger Hartweizen als 2020

Prall gefüllte Pasta-Regale in den Supermärkten gehören aktuell der Vergangenheit an.

Prall gefüllte Pasta-Regale in den Supermärkten gehören aktuell der Vergangenheit an.

Hartweizen ist die Hauptzutat für die italienische Pasta und wird in der Regel größtenteils in Kanada produziert. Ganze zwei Drittel des weltweiten Bedarfs stammen aus dem nordamerikanischen Land. Aufgrund von Dürren und extremer Hitze fiel die Ernte in diesem Jahr deutlich geringer aus als noch im Jahr 2020. Fast 50 Prozent weniger Hartweizen konnte in Kanada in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr geerntet werden. Einen ähnlichen Rückgang haben auch die USA erleben müssen. Und auch in anderen Ländern wie etwa Frankreich sieht es eher knapp aus.

Insgesamt muss auf dem Weltmarkt auf zwei bis drei Millionen Tonnen Hartweizen verzichtet werden. Dazu kommt, dass die Nachfrage nach Pasta während der Corona-Pandemie stark anstieg und Nudeln zu den Produkten gehörten, die bevorzugt gehamstert wurden.

Pastapreise werden steigen

Aus dem Hartweizen lassen sich Teige gewinnen, die sich zur Herstellung der Pasta eignen.

Aus dem Hartweizen lassen sich Teige gewinnen, die sich zur Herstellung der Pasta eignen.

Dadurch, dass der Hartweizen knapp ist, wird auch Pasta teurer und knapper werden. Bei einigen Herstellern muss sogar mit einem Produktionsstopp gerechnet werden. In Frankreich stiegen die Preise für Pasta im Discounter im Oktober im Vergleich zum September um fast zwanzig Prozent an und auch in Deutschland muss man damit rechnen, dass das Angebot kleiner werden wird. Gleichzeitig werden die Preise steigen. Eine Entwicklung, die nicht nur die Nachfrage in den wohlhabenden europäischen Ländern dämpfen kann, sondern insbesondere für Schwellenländer ein Problem darstellt. Denn auch Couscous und Bulgur oder das in Nordafrika aus Hartweizen produzierte Brot werden teurer werden.

An den Börsen ist Hartweizen schon heute teurer als in den letzten dreizehn Jahren und es ist zu erwarten, dass sich die Situation noch weiter verschärft, wenn in der ersten Hälfte 2022 in Italien kein heimischer Weizen mehr zur Verfügung stehen wird. Es ist davon auszugehen, dass vor allem preisgünstige Pastamarken teurer werden.