Gorgonzola – Dieser müde Käse sorgt für hellwachen Genuss

Ebenso wie sein französischer Verwandter Roquefort polarisiert auch der italienische Gorgonzola die Feinschmecker dieser Welt. Die einen halten das marmorierte Edelschimmelprodukt für den König des Käses, andere schütteln sich beim bloßen Anblick und wenden sich ab.

Gorgonzola ist ein norditalienischer Blauschimmelkäse, der aus Kuhmilch, Lab, Salz und einer Edelpilzkultur besteht.

Gorgonzola ist ein norditalienischer Blauschimmelkäse, der aus Kuhmilch, Lab, Salz und einer Edelpilzkultur besteht.

Für alle, die diese Spezialität noch nie probiert haben, sei empfohlen, mit der milden Variante, dem „Gorgonzola dolce“ zu beginnen. Wenn’s schmeckt, isst man sich langsam zum würzigen „Gorgonzola piccante“ vor. Bleibt nur die Frage, warum diese interessante Käsesorte „Gorgonzola“ heißt und wieso sie als „müde“ bezeichnet wird. Die Erklärung liefert der vollständige Name. „Stracchiani di Gorgonzolal“ lautet er und heißt übersetzt „der Müde aus Gorgonzola“. Letztere ist eine Stadt in Norditalien, in der der Käse nachweislich schon seit dem frühen Mittelalter produziert wird. Die Müdigkeit bezieht sich auf seine Entstehungslegende. Danach war ein Melker einst so verliebt in eine schöne Maid, dass er morgens stets übernächtigt in den Stall kam. So mischte er irgendwann irrtümlich geronnene Milch unter frische und „erfand“ damit den Gorgonzola Ob’s stimmt? Wer weiß – aber eine nette Geschichte ist es allemal.

Worauf sollte man beim Kauf von Gorgonzola achten?

Frische Milch plus geronnene Milch plus Edelschimmelkulturen gleich Gorgonzola. Das ist die klassische Gleichung, die heute allerdings nicht immer aufgeht. Denn industriell produzierter Gorgonzola wird oft nur in einem einzigen Arbeitsschritt zusammengemischt. Für das Original, das deutlich länger braucht, muss man gut aufs Etikett schauen. Der Käse muss in Italien hergestellt worden sein, und er sollte eine dicke, rötliche Rinde aufweisen. Wer unsicher ist, dem sei – zumindest für den Ersteinkauf – ein guter Käseladen ans Herz gelegt. Abzuraten ist von Käsestücken, die säuerlich oder bitter riechen. Sie sind mit Sicherheit überlagert und haben ihre beste Zeit hinter sich.

Für die Aufbewahrung von Gorgonzola gelten eigene Regeln. Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln soll der Käse nicht luftdicht gelagert werden. Deshalb nach dem Einkauf gleich aus der Herstellerverpackung nehmen und in Papier oder Frischhaltefolie wickeln, in die man einige Löcher sticht. So geht das Ganze dann im Kühlschrank ins Gemüsefach, wo der Käse vier bis fünf Tage frisch bleibt.

Wie wird Gorgonzola verwendet

Gorgonzola ist ein Käse, der von seinen Fans gern zu einem guten Glas Wein genossen wird. Er passt sowohl zu einem samtigen Rotwein, als auch zu einem fruchtigen Weißwein. Ergänzen kann man diese köstliche Kombination noch mit Walnüssen, pochierter Birne und Blättern von bitteren Salatpflanzen; zum Beispiel Radicchio oder Chicoree.

Beim Kochen gibt Gorgonzola einer Pizza kräftige Würze. Auch überbackene Gerichte und Pastasoßen bekommen mit diesem Käse eine exquisite, kräftige Note.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp

Gorgonzola gehört zur Aufbewahrung in den Kühlschrank. Bevor er dann mit seinen Begleitern auf den Tisch kommt, sollte er Zimmertemperatur annehmen. Dafür den Käse etwa 30 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank holen.