Stiftung Warentest: Gute Pasta muss nicht teuer sein

Veröffentlicht am 2. September 2015

Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen „Test“-Ausgabe insgesamt 25 verschiedene Spaghetti getestet. Mit erstaunlichem Ergebnis: Gute Pasta muss nicht teuer sein.

Laut Stiftung Warentest müssen gute Nudeln nicht teuer sein. Die besten Spaghetti des Tests kosten nur 49 Cent pro 500 Gramm.

Als Fereol Sandragne vor circa 100 Jahren die erste Nudelproduktionsanlage der Welt erfand, konnte er nicht ahnen, dass die Pasta durch die Decke schießen würde. Auch in Deutschland isst jeder Mensch durchschnittlich 5,5 Kilogramm Nudeln pro Jahr. In Italien liegt der Pro-Kopf-Verbrauch sogar bei 25 Kilogramm jährlich. Wer so viel Pasta zu sich nimmt, der setzt auf Qualität. Doch muss gute Pasta wirklich teuer sein? Nein. Das fand die Stiftung Warentest nun heraus. In ihrer aktuellen „Test“-Ausgabe nahm die Verbraucherorganisation 25 verschiedene Spaghetti-Sorten unter die Lupe.

Unter den 25 Sorten waren 20 aus Hartweizen, drei aus Vollkorn und zwei ohne Gluten. Zu den Kriterien des Tests zählten Mundgefühl, Geruch, Geschmack und Aussehen. Neben den subjektiven Faktoren kamen Schadstoff- und Keimbelastung hinzu. Auch Verpackung und Kennzeichnung flossen mit in die Bewertung ein. Das Markenrepertoire des Tests war groß. Deutsche Marken wie Riesa und Bernbacher fanden ebenso Platz wie italienische Hersteller, darunter Barilla und De Cecco. Auch Eigenmarken der Handelsketten fanden Berücksichtigung. Ganz vorne: Die Hausmarke K-Classic von Kaufland. Die Nudel der Supermarktkette wird sogar in Italien produziert und bekam die Gesamtnote „gut“ (1,8). Mit nur 49 Cent pro 500 Gramm sind die Kaufland-Nudeln sogar die günstigsten.

Laut Stiftung Warentest sind die „K-Classic“ von Kaufland derzeit die besten auf dem Markt erhältlichen Spaghetti.

Schimmelpilz Deoxynivalenol gefunden

Auf Platz 2 folgen die Markennudeln von Barilla (Spaghetti N. 5, Hartweizen) mit einer Note von 2,1. Allerdings sind diese auch mehr als dreimal so teuer (1,59 Euro pro 500 Gramm). Insgesamt schnitten mit einer Ausnahme alle Nudeln mit „gut“ oder „befriedigend“ ab. Nur die Spaghetti von Strauss Innovation bekamen die Note „ausreichend“ (3,6). Laut der Tester blieben diese Nudeln auch nach längerem Kochen noch hart. Zwar schmeckt die Nudel der Marke Mondo Italiano vom Netto-Marken-Discount laut Stiftung Warentest besser als der Gewinner von Kaufland, allerdings landet sie im Gesamtranking nur auf Platz 4 (2,2). Grund dafür ist eine leicht erhöhte Belastung mit Schadstoffen. An vielen Nudeln fanden die Tester außerdem den Schimmelpilz Deoxynivalenol, geben aber gleichzeitig Entwarnung. Gesundheitsschädlich war keines der Produkte.

Marken sind nicht unbedingt gut

Im Markensegment konnte lediglich die Nudel von Barilla (1,59 Euro) überzeugen. Die Nudeln des britischen Starkochs Jamie Oliver (1,79 Euro) und die italienische Marke Buitoni wurden nur als „befriedigend“ eingestuft. Laut der Tester schmeckten die Buitoni-Nudeln fad, während die von Jamie Oliver ungleichmäßig lang zerbrachen. Unter den drei getesteten Vollkorn-Sorten lagen die Pasta von Dennree vorne (Note 2,1). Sie sind gleichzeitig Bio-Nudel und kosten 99 Cent pro 500 Gramm. Der leicht süßliche und aromatische Geschmack veranlasste die Tester dazu, die Dennree-Nudeln im Vollkorn-Segment zu favorisieren. Eine Alternative dazu sind die Alnatura Vollkorn Spaghetti (0,95 Euro, Note 2,4).

Unter test.de/spaghetti ist der gesamte Test einsehbar. Die dementsprechende „Test“-Ausgabe ist seit dem 28. August in den Geschäften erhältlich.

Überblick

Platz 1: K-Classic Spaghetti von Kaufland, Hartweizen, 0,49 Euro pro 500 Gramm, Note 1,8
Platz 2: Spaghetti N. 5 von Barilla, Hartweizen, 1,59 Euro pro 500 Gramm, Note 2,1
Letzter Platz: Pastificio G. Di Martino Spaghetti von Strauss Innovation, Hartweizen, 1,99 Euro pro 500 Gramm, Note 3,6