Spaghetti all’amatriciana: Pasta-Essen für Erdbebenopfer

Als das schreckliche Erdbeben in Italien vor rund zwei Wochen den Ort Amatrice verwüstete, sollte dort eigentlich das „Fest der Spaghetti all’Amatriciana“ stattfinden. Das berühmte Gericht mit Speck, Tomatensoße und Pecorino-Käse ist nach dem Ort benannt.

Alljährlich findet in Amatrice am letzten Wochenende im August die „Sagra degli Spaghetti all’Amatriciana“ statt. Ein Fest zu Ehren der beliebten Speise.

Alljährlich findet in Amatrice am letzten Wochenende im August die „Sagra degli Spaghetti all’Amatriciana“ statt. Ein Fest zu Ehren der beliebten Speise.

Eigentlich wollten die Bewohner des italienisches Ortes Amatrice zum 50. Mal das berühmte „Fest der Spaghetti all’Amatriciana“ („Sagra degli Spaghetti all’Amatriciana“) feiern. Doch das verheerende Erdbeben verwüstete das kleine idyllische Städtchen in der italienischen Region Latium, noch bevor das Fest eröffnet wurde. Rund 300 Menschen sind bei dem schlimmen Unglück ums Leben gekommen. Das traditionelle Volksfest ehrt das international bekannte Nudelgericht „Spaghetti all’Amatriciana“, welches mit Speck, Tomatensoße und Pecorino-Käse zubereitet wird. In der Vergangenheit war die Speise eine der beliebtesten Mahlzeiten der in Amatrice ansässigen Hirten. Die Stadt gab dem Rezept ihren Namen. Nun hat die italienische Organisation Slow Food eine Hilfsaktion ins Leben gerufen.

„Einen Euro zahlen wir, einen die Kunden“

Dieses Foto wurde rund eine Woche vor dem verheerenden Erdbeben aufgenommen und zeigt Amatrice in seiner altbekannten Idylle.

Dieses Foto wurde rund eine Woche vor dem verheerenden Erdbeben aufgenommen und zeigt Amatrice in seiner altbekannten Idylle.

Ein Jahr lang werden Gastronomen darum gebeten, in ihren Restaurants die beliebte Speise „Spaghetti all’Amatriciana“ aufzutischen. Davon sollen jeweils zwei Euro dem Ort Amatrice zugute kommen. „Wir rufen die Gastronomen überall in der Welt ein ganzes Jahr lang dazu auf“, heißt es auf der Homepage von slowfood.it. „Wir hoffen, dass auf diese Weise die Aufmerksamkeit nicht verschwindet und über die emotionale Welle des Augenblicks hinausreicht.“ Mithilfe der Spendengelder soll das rund 150 Kilometer von Rom entfernte Dorf wieder aufgebaut werden. Die 2.600-Seelen-Gemeinde befindet sich im Naturpark des Gran-Sasso-Massivs an der Grenze zu den Abruzzen und zeigt sich für das Gericht „Spaghetti all’Amatriciana“ verantwortlich. Das ist hier überall zu registrieren. Nicht zuletzt auf Schildern an der Stadteinfahrt ist der Hinweis „Amatrice, Citta degli Spaghetti“ („Amatrice, Stadt der Spaghetti“) zu lesen.

Weitere Informationen, Plakate für Restaurants in verschiedenen Sprachen und die zum Spenden notwendige Bankverbindung finden Sie hier. Neben etlichen Restaurants in der Unglücksregion und ganz Italien gibt es auch viele Gastronomen aus den USA, Griechenland, Spanien, Portugal und Deutschland, die sich an der Spendenaktion beteiligen. „Für jeden bestellten Teller Amatriciana gehen zwei Euro an die Bevölkerung von Amatrice und Umgebung“, heißt es auf den Werbeplakaten der Restaurants. „Einen Euro zahlen wir, einen die Kunden“. Erst im vergangenen Jahr wurde das inzwischen verwüstete Amatrice in die Liste der schönsten Dörfer Italiens aufgenommen.