Seegras-Pasta schont Ressourcen

Während viele Ressourcen auf der Erde zugrunde gehen, wächst auf dem Meeresgrund das unerschütterliche Seegras. Die Firma Seamore stellt aus den Algen sogar Pasta her.

„Seamore“ stellt Pasta aus Seegras her und könnte somit vor allem die Umwelt verbessern. Foto: seamorefood.com

„Seamore“ stellt Pasta aus Seegras her und könnte somit vor allem die Umwelt verbessern. Foto: seamorefood.com

Der größte Vorteil von Seegras ist wohl, dass es da ist, ohne dass sich die Menschheit darum kümmern muss. Denn genau da liegt das Problem in unserer zivilisierten Welt. An vielen Orten der Erde gehen uns manche Rohstoffe aus. Und auch Pastaliebhaber sind auf Getreide und Co. angewiesen. Darüberhinaus wächst der Nahrungsbedarf. Die Firma „Seamore“ hat eine interessante Idee. Warum nicht einfach Pasta aus Seegras herstellen?

Seit Ewigkeiten fischen wir in den Weltmeeren herum. Offensichtlich scheint dies unsere einzige Möglichkeit zu sein, die Ressourcen des Meeres zu nutzen. Aber da es bekanntlich genug Meere gibt, stellt das Unternehmen „Seamore“ aus Seegras Pasta her. Nicht nur, dass dies eine Ressource ist, die zu genüge vorhanden ist. Auch muss das Seegras nicht gedüngt oder mit Pestiziden geschützt werden. Wer das Produkt „I sea pasta“ kauft, erhält außerdem ein Heft mit Produktinformationen und Rezepten. Damit wird das Unternehmen all den Leuten helfen, die ihren eigenen Kopf kratzend vor dem Seegras stehen und nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Na klar, aller Anfang ist schwer. Aber ist man einmal mit dem Seegras warm geworden, dann scheint es eine echte Alternative zu sein.

Start-Up-Unternehmen aus den Niederlanden

Experten sind sich sicher: Algen werden zu den nachhaltigen Nahrungsmitteln der Zukunft gehören.

Experten sind sich sicher: Algen werden zu den nachhaltigen Nahrungsmitteln der Zukunft gehören.

„Seamore“, ein Start-Up-Unternehmen aus Amsterdam, verarbeitet Algen, genauer gesagt Riementang (Himanthalia elongata). Die Braunalgenart kommt neben der Nord- und Ostsee auch im Nordost-Atlantik vor. Die länglichen braunen Streifen, welche ans Ufer gespült werden, hat vermutlich jeder von uns bereits gesehen. Doch auf einem Teller haben wir solche Algen bis dato wahrscheinlich noch nicht gesehen. Das könnte sich bald ändern. Viele Experten sind sich einig darüber, dass Algen neben Insekten zu den nachhaltigen Nahrungsmittel der Zukunft gehören werden. Gesund sind sie auch! Denn Braunalgen liefern sehr viel Eisen und Omega3-Fettsäuren. Darüber hinaus haben sie rund 85 Prozent weniger Kalorien als die uns bekannten Nudeln. „I sea pasta“ sind vegan, können allerdings Spuren von Krustentieren enthalten.

Als „Seamore“-Gründer Willem Sodderland im Urlaub einen Algen-Pasta-Salat serviert bekam, war er fest davon überzeugt, grüne Bandnudeln auf dem Teller zu haben. Als Sodderland erfuhr, dass es sich bei der vermeintlichen italienischen Teigware um Algen handelte, hatte er eine Idee. Nach einem Selbstversuch, bei dem er seine eigenen Kinder probieren ließ, entwickelte sich „I sea pasta“ zum kulinarischen Trend in unserem Nachbarland. Nach dem Crowdfunding im Mai 2015 gewann „I sea pasta“ den „Ketchum european Foodlab Award“ für das innovativste Food-Start-Up. Inzwischen gibt es das Produkt in über 250 Supermärkten in Australien, Großbritannien und den Niederlanden. Zwar wurden Algen früher auch in Europa gerne gegessen, gehörten vor der Erfindung von „I sea pasta“ allerdings lediglich in Asien zur alltäglichen Nahrung.

Zubereitung wie bei herkömmlichen Nudeln

Die Zubereitung der Seegras-Pasta erfolgt genau wie die der herkömmlichen Nudeln. Zwar sind die Algen schön im Biss, das leicht wahrzunehmende Meeresaroma wird dem ein oder anderen Konsumenten allerdings nicht schmecken. Wahrscheinlich passen die Seegras-Nudeln besser zu asiatischen Gerichten – dachten wir zunächst. Doch je länger die Algen im Wasserbad ziehen, desto weniger Meeresgeruch landet auf dem Teller. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann immer mal wieder das Wasser wechseln. Weitere Informationen gibt es unter www.seamorefood.com.