Regierung will Gift in Lebensmittelverpackungen verbieten

Pappteller, Servietten, Brötchentüten und auch Nudelkartons sind häufig mit gesundheitsgefährdenden Substanzen belastet. Diese möchte die Regierung nun verbieten lassen.

Pappteller, Servietten, Brötchentüten und auch Nudelkartons sind häufig mit gesundheitsgefährdenden Substanzen belastet. Diese möchte die Regierung nun verbieten lassen.

Pappteller, Servietten, Brötchentüten und auch Nudelkartons sind häufig mit gesundheitsgefährdenden Substanzen belastet. Diese möchte die Regierung nun verbieten lassen.

Als 2012 Giftstoffe in den Verpackungen von mit Schokolade gefüllten Adventskalendern gefunden wurden, ahnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weitere Verunreinigungen. Eineinhalb Jahre später möchte die Bundesregierung Grenzwerte für aromatische Amine festlegen. Vor allen Dingen bunte Aufdrucke auf Brötchentüten, Papptellern, Pappbechern, Servietten, Nudelkartons und Co. stehen inzwischen unter Beobachtung, wie die Bundesregierung in einem Bericht verlauten ließ.

Zudem seien weitere Chemikalien aus Druckfarben nachgewiesen worden – mit „unbekanntem toxikologischen Wirkpotenzial„. „Verbraucher sollten so wenig wie möglich in Kontakt mit diesen Substanzen kommen“, mahnte das BfR. Besonders ernst wird es, wenn haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Semmelbrösel lange Zeit in einer bunt bedruckten Verpackung oder Recyclingpapier-Verpackung lagern. Dann könnten in den Druckfarben enthaltene Mineralöle, die ebenfalls als krebserregend gelten, auf die Lebensmittel übergehen.

Foodwatch fordert Barriereschicht aus Kunststoff

Die in Farbpigmenten als Verunreinigungen vorhandene aromatische Amine gelten als krebserregend. Nun räumt auch das Ministerium ein, „dass Lebensmittel des deutschen Marktes häufig mit Druckfarbenbestandteilen in Mengen belastet sind, die gesundheitlich vertretbare Schwellen überschreiten“. In Kürze sollen neue Grenzwerte gesetzlich festgehalten werden. Nicht getestet Substanzen sind dann nicht mehr zulässig.

Der Verbraucherorganisation Foodwatch geht das nicht weit genug: „Die neue Verordnung ändert nichts daran, dass Schadstoffe aus dem Recycling in Verpackungsmaterial gelangen“, sagt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von Foodwatch. Da das Altpapier-Recycling ein weltweiter Markt sei, mache es keinen Sinn, Grenzwerte nur in Deutschland zu bestimmen. Über die Aufarbeitung während des Recycling-Prozesses gelangten Chemikalien auch aus Farben, Klebern und Etiketten wieder in Lebensmittel-Verpackungen. Deshalb fordert Foodwatch, Tüten und Kartons mit einer Barriereschicht aus Kunststoff überziehen zu lassen. Diese verhindert, dass Schadstoffe in die Lebensmittel gelangen.