Indien verbietet Maggi-Nudeln aufgrund hoher Bleiwerte

Der Verkauf von Maggi-Nudeln der Firma Nestlé ist in Indien untersagt. Aufgrund der gefundenen hohen Belastung der Nudeln mit Blei möchte Indien den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern Nestlé verklagen.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé muss in Indien einen herben Rückschlag hinnehmen: Seine Maggi-Nudeln wurden verboten.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé muss in Indien einen herben Rückschlag hinnehmen: Seine Maggi-Nudeln wurden verboten.

Darüber, dass Instant-Nudeln alles andere als gesund sind, berichteten wir bereits. Doch nun tun sich ganz neue Abgründe auf: Indische Lebensmittellabore haben bei den Maggi-Nudeln der Firma Nestlé eine teilweise enorme Belastung mit Blei festgestellt. Auch sei der enthaltene Geschmacksverstärker MSG, also Glutamat, nicht wie vorgeschrieben auf den Packungen ausgewiesen. Food Safety and Standards Authority of India, die indische Lebensmittelaufsicht, hat inzwischen alle Bundesstaaten Indiens aufgefordert, das Produkt aus den Regalen zu verbannen. Indiens Gesundheitsminister J.P. Nadda erklärte, dass alle neun Varianten der Maggi-Nudeln vorläufig nicht mehr verkauft werden dürfen. Nestlé hingegen wehrte sich gegen die Vorwürfe und erklärte, dass die gesamte Produktpalette des Unternehmens verzehrbar sei. Laut indischer Zeitungen werde die Lebensmittelaufsicht nun alle sieben Nestlé-Fabriken überprüfen.

Aufgrund der gefundenen hohen Bleiwerte in den Maggi-Nudeln von Nestlé möchte Indien das Unternehmen nun verklagen. Auch ist der nicht aufgeführte Geschmacksverstärker MSG ein Grund für die Klage. Eingeschaltet wurde die einflussreiche Kommission zur Beilegung von Konsumentenstreitigkeiten (NCDRC), die gerade erst gegen die Lufthansa eine 20.000-Euro-Strafe verhängte. Die Fluggesellschaft hatte in der Business Class Sitze mit einem zu geringen Neigungswinkel als Schlafsitze beworben und angeboten.

Nudeln seien „nicht sicher und gefährlich“

Nachdem Indien die Maggi-Nudeln verboten hatte, gab Indiens oberste Lebensmittelbehörde FSSAI bekannt, dass die Nudeln für Menschen „nicht sicher und gefährlich“ seien. Nestlé beteuert das Gegenteil und versicherte, dass die Nudeln nicht gesundheitsgefährdend seien. Für den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern mit Sitz in der Schweiz kann die Debatte aus Indien ein ernstzunehmendes Problem werden. Immerhin haben die Maggi-Nudeln laut indischen Medien einen Marktanteil von 70 Prozent. Außerdem trifft der Skandal das Unternehmen zu einer Zeit, in welcher der Konzern bereits mit Wachstumsproblemen in Indien zu kämpfen hat. Bis zu 25 Prozent von Nestlés Indien-Umsatz stammen von den Nudeln, was umgerechnet 213 Millionen Euro ausmacht.

Nun hat Nestlé reagiert und nimmt seine Instant-Nudeln der Marke Maggi in Indien vorerst vom Markt. Für die Verbraucher sei die Informationslage aktuell verwirrend, begründete der Konzern seinen Schritt. „Wir wenden in Indien die gleichen Qualitätstandards und Methoden wie auf der ganzen Welt an„, so Nestlé-Chef Paul Bulcke. „Unsere Tests haben ergeben, dass Maggi absolut sicher ist.“ Allerdings werde das Unternehmen die Kennzeichnung „No MSG added“ von den Packungen entfernen.