Gentechnik-Riese Syngenta mischt im Pastamarkt mit

Der Schweizer Agrarkonzern Syngenta hat die älteste Saatgutfirma Italiens aufgekauft. Die Società Produttori Sementi Bologna (PSB) züchtet vor allem Hartweizen für die Nudelproduktion. Syngenta schielt auf den Pastamarkt, den der Hersteller von Gentechnik-Saatgut und Pestiziden mit 16 Milliarden Dollar beziffert.

Syngenta mit Sitz in Basel ist weltweit einer der größten Konzerne im Agrargeschäft. Foto: Syngenta

Syngenta mit Sitz in Basel ist weltweit einer der größten Konzerne im Agrargeschäft. Foto: Syngenta

Trotz des Kaufes wolle man die traditionsreiche Marke PSB und das Wissen des Getreidezüchters bewahren, erklärte Syngenta in einer gestrigen Mitteilung. Die Hartweizensorten von PSB werden auf mehr als 330.000 Hektar angebaut. Das Unternehmen mit Sitz in der Provinz Bologna verfügt über einen 430 Hektaren großen Landwirtschaftsbetrieb sowie über Züchtungsprogramme für andere Kulturen wie Weichweizen und Alfalfa. Nach eigenen Angaben arbeitet PSB sogar mit dem italienischen Nudelimperium von Barilla zusammen an der Entwicklung von weiteren Hartweizensorten. Syngenta ist seit Jahren einer der größten Player auf dem Agrarmarkt und verkauft gentechnisch verändertes Saatgut, aber auch konventionell gezüchtete Hybridsorten. Ein wichtiger Teil des Geschäfts sind synthetische Herbizide, Fungizide und Insektizide. Den Kaufpreis teilte Syngenta nicht mit.

Mit dem Kauf von PSB festigt Syngenta seine Stellung auf dem Saatgutmarkt. Im Jahr 2009 kontrollierte der Konzern nach Schätzung der kanadischen ETC Group neun Prozent des Markts für kommerzielle Sorten. Spitzenreiter waren die US-Unternehmen Monsanto mit 27 Prozent und Dupont mit 17 Prozent. John Atkin, Chief Operating Officer von Syngenta, sagte: „PSB verbindet Qualität, Tradition und Innovationskraft – die Kennzeichen der Marke ‚Made in Italy‘. Das herausragende Fachwissen von PSB auf dem Gebiet der Hartweizenzüchtung und ihre Verbindungen zur Nahrungsmittelindustrie werden ergänzt durch die führende Getreideforschung und –entwicklung von Syngenta sowie unsere weltweite Präsenz. Gemeinsam werden wir die Innovation in der Produktion von hochwertigem Hartweizen beschleunigen, um die internationale Expansion zu unterstützen und noch mehr Landwirten zu helfen, auf dem hart umkämpften italienischen Markt zu bestehen.“