Momofuku Andō, 2007 in Japan gestorben, war für eine Erfindung verantwortlich, die die Ernährung der Menschheit veränderte. Vor 70 Jahren entwickelte Andō das erste Instant-Gericht, welches Nudeln fast ewig haltbar machte.
Momofuku Andō als Statue im Nudelmuseum von Yokohama.
Wie wir inzwischen wissen, schaden Instant-Nudeln nicht nur dem Magen, sondern gehen auch aufs Herz. Dennoch sollten wir dem Erfinder der Instant-Nudeln gedenken, denn er veränderte die Ernährung der Menschen. Für die Japaner ist die Erfindung von Momofuku Andō sogar die wichtigste des 20. Jahrhunderts. Sie besteht aus Salz, Wasser sowie Weizenmehl und ist luftdicht verpackt in Plastiktüten zu kaufen. Kürzlich wählten die Japaner die Instant-Ramen sogar zur größten Errungenschaft ihres Landes.
1958 verkaufte Andō die erste Tüte Ramen
Die getrockneten Nudeln werden mit heißem Wasser in weniger als drei Minuten zu einem Gericht. Momofuku Andō, 1910 in Taiwan geboren, 2007 in Japan gestorben, hatte die bahnbrechende Idee. Als Japan im Sommer 1945 die Kapitulation vor den Alliierten bekanntgab, ging Andō durch seine Heimatstadt und sah, wie Menschen in einer 30 Meter langen Schlange vor einem ausgebombten Haus anstanden. Am Ende dieser Schlange gab es Nudeln. Doch die Zubereitung dauerte Momofuku Andō zu lange.
Nach mehreren Jahren der Planung verkaufte er am 25. August 1958 die erste Tüte Chikin Ramen: harte Hühnchen-Nudeln, die weich und schmackhaft wurden, sobald man kochendes Wasser darüber goss. Andō, der am 5. März 105 Jahre alt geworden wäre, gründete damals sein Unternehmen Nissin Foods.
200.000 Ramen-Läden in ganz Japan
Heute, 57 Jahre später, gibt es allein 5.000 Ramen-Läden in Tokio, 200.000 im ganz Japan. Dabei ist der „Trick“, der die Nudeln fast ewig haltbar macht, so simpel: Nudeln werden zu Instant-Nudeln, indem man sie in heißes Öl taucht. Die Hitze entzieht den Nudeln das Wasser, so dass sie nahezu unverderblich werden.
Inzwischen verkauft Nissin Foods dutzende Milliarden Packungen in 16 verschiedenen Geschmacksrichtungen pro Jahr. Das Instant-Imperium war Andōs großer Traum, so schrieb er in seiner Autobiographie. Einen noch viel größeren Traum konnte Andō hingegen nicht verwirklichen: Er wollte nichts weniger, als mit den Instant-Nudeln den Hunger auszurotten.
